Pfeifen von Henryk Worobiec

Pfeifen von Henryk Worobiec

Irgendwann Mitte letzten Jahres hat mir Gerd Kebschull, der Publisher von tabak-pfeife.com, mir eine Nachricht über WhatsApp geschickt: „Kennst Du die Pfeifen von Henryk Worobiec?“, hat mich Gerd gefragt.

Meine Antwort: „Nein, noch nie gehört“.

„Solltest Du Dir unbedingt anschauen. Habe schon zwei Stück ????“, die Aufforderung mit einem Link zu einer Webseite von Gerd.

„kurz“ hat über eine Stunde gedauert...

Und da ich an Pfeifen immer interessiert bin, habe ich die Webseite von Henryk Worobiec aufgerufen, um mir die Pfeifen kurz anzuschauen. Das „kurz“ hat über eine Stunde gedauert und hat damit geendet, dass ich mir zwei Pfeifen ausgesucht hatte.

Zum Kauf konnte ich mich sehr einfach entschließen, da meine beiden Mit-Autoren – Gerd Kebschull und Deniz Beck – bereits Pfeifen bei Henryk Worobiec besitzen und damit sehr zufrieden sind.

Der Pfeifenbauer Henryk Worobiec

Henryk Worobiec - der Pfeifenbauer

Der Name Henryk Worobiec ist in der deutschsprachigen Pfeifengemeinde eher unbekannt. Ich habe den Namen auch nicht gekannt. Erstaunt hat mich dann, dass Henry Worobiec seit über 50 Jahren Pfeifen herstellt. Henryk Worobiec ist die zweite Generation Pfeifenmacher in der Familie. Ursprünglich hat sein Vater Pawl 1954 das Unternehmen gegründet. Seit 1979 führt Henryk das Geschäft.

Die Werkstatt von Henryk Worobiec befindet sich in Przemyśl. Przemyśl liegt in Südpolen unweit der Grenze zur Ukraine.

Der Stil der Worobiec-Pfeifen

Henryk Worobiec hat aus große Auswahl von Formen. Die Pfeifen haben alle einen eigenständigen Stil und eine harmonische Formensprache, die mich etwas an dänisches Design erinnert. Sehr viele geschwungene Formen, die schön anzusehen sind und gut in der Hand liegen – zu mindestens kann ich dies von meinen beiden Worobiec-Pfeifen uneingeschränkt behaupten. Eckiges und Kantiges findet man nicht. Die Proportionen sind stimmig und harmonisch.

Die Entstehung einer Worobiec-Pfeife ...

Das Angebot reicht von klassischen Formen – Billiard, Apple, Prince, Bulldog, etc. – bis hin zu Formen, die ich als Freehand-Formen bezeichnen würde. Die „Exclusive Pipes“ haben einen schlichten Silberring zwischen Holm und Mundstück. Bei der Standardserie findet man keine Verzierungen. Dies soll aber keine Kritik sein. Ganz im Gegenteil. Dies unterstreicht das klassische Erscheinungsbild der Pfeifen.

Alle Pfeifen werden glatt mit einer eher dunkleren Beizung angeboten. Daneben gibt es alle Shapes auch in einer Ausführung mit rustiziertem Pfeifenkopf.

... vom Anfang bis zur Fertigstellung.

Filter oder Filterlos

Worobiec-Pfeife mit 9 mm-Filter

Was die Auswahl für den einen oder anderen etwas einschränken könnte, ist der Umstand, dass nicht alle Pfeifen mit Filter angeboten werden. Einige Modelle sind nur ohne Filter oder mit einem „condenser“ lieferbar. Was drunter zu verstehen ist, kann ich leider nicht sagen – ich vermute, es handelt sich um eine Art Metallfilter, wie man bzw. ich sie von englischen Pfeifen kennt. Wie gut diese funktionierten, kann ich auch nicht beurteilen.

Meine Worobiec-Pfeifen haben eine Filterkammer für 9 mm-Filter. Bei den gefilterten Pfeifen handelt es sich ausschließlich um Modelle für 9 mm-Filter.

Die Mundstücke

Mundstück aus Stilamidic

Über die angebotenen Materialien für Mundstücke muss man einige Worte verlieren. Die Pfeifen werden mit Mundstücken aus Parakautschuk, Acryl und „Stilamidic“ angeboten. Meine beiden Pfeifen haben ein Mundstück aus Stilamidic – ich kenne diese Material nicht. Dieses Material ist sehr weich, so dass man sehr leicht Bissspuren im Mundstück hinterlässt. Jedoch habe ich noch nie ein so schön weiches und geschmeidigen Mundstück im Mund gehabt. Und da ich kein „Beißer“ bin, will sagen, ich halte Pfeifen nie zwischen den Zähnen, ist dies für mich eher ein Vor- als ein Nachteil. Aber bei der Auswahl der Pfeife sollte man auf alle Fälle je nach seinen Ansprüchen auf das Material des Mundstücks achten.

Meine Henryk Worobiec No. 143

Henryk Worobiec No. 143

Die Stempelung ist ausschließlich auf der Unterseite des Holms aufgebracht und teilt sich auf vier Zeilen auf:

  • Zeile 1: H.WOROBIEC
  • Zeile 2: Poland
  • Zeile 3: * 143 *
  • Zeile 4: HAND MADE

Auf der Oberseite des Mundstücks ist ein weiser „*“ (Stern) und darunter des geschwungene Worobiec „W“.

Die No. 143 hat ein Füllvolumen, dass für meine Verhältnisse eher groß ist. Ich nutze diese Pfeife für aromatisierte Tabake, die etwas „Platz zum Atmen“ brauchen. Nicht nur diese, sondern auch andere aromatisierte Tabake rauchen sich ausgezeichnet aus dieser Pfeife.

Meine No. 143

Wenn ich einen Artikel zu einem aromatisierten Tabak verfasse, gehört mindesten eine, wenn nicht zwei bis drei Pfeifenfüllungen aus der No. 143 zum Testparcours für den Tabak.

Meine No. 143

Meine Henryk Worobiec No. 82

Henryk Worobiec No. 82

Meine No. 82 ist Latakia-Tabaken gewidmet. Mit ihrem mittleren Füllvolumen hat sich für mich die ideale Größe für den Genuss von Tabaken mit Latakia. Die Henryk Worobiec No. 82 gehört neben der Prelude 5 von db Berlin zu meinen „Standard-Pfeifen“ für Latakia-Tabake.

Wie auch auf der No. 143 ist die Stempelung der No. 82 ausschließlich auf der Unterseite des Holms aufgebracht:

  • Zeile 1: H.WOROBIEC
  • Zeile 2: Poland
  • Zeile 3: * 82 *
  • Zeile 4: HAND MADE

Auf der Oberseite des Mundstücks ist ein weiser „*“ (Stern) und darunter des geschwungene Worobiec „W“.

Meine No. 82

Wie und wo kann man bestellen?

Wer neugierig geworden ist und sich über die Pfeifen von Henryk Worobiec informieren möchte, kann auf der Internetseite: http://www.fajka.przemysl.pl sich die Pfeifen ansehen. Bestellt können die Pfeifen über das Kontaktformular auf der Internetseite. Einige Pfeifen können auch bei eBay erworben werden.

Linktipps

 Fotos (c) 2018 Henryk Worobiec, Christian Czinczel