Urs Portmann No. 11

Urs Portmann No. 11

Vor kurzem habe ich an dieser Stelle den Urs Portmann No. 13 vorgestellt. Und da man auf einem Bein schlecht stehen kann, beschäftige ich mich heute der No. 11 von Urst Portmann. Beide sind aromatisierte Tabake, die aber einen ganz unterschiedlichen Charakter haben. Der Urs Portmann No. 11 hat eine Whiskey-Aromatisierung, die zusammen mit einem sehr schokoladigen Burley punkten möchte.

Tabakbild und Aromatisierung

Wie üblich bekommt man bei Urs Portmann die Pfeifentabake der Hausmischen aus grossen Gläsern in kleine Kunststoffsäckchen abgefüllt. Diese sollte man dann zu Hause in einen Tabaktopf – oder was man immer zur Aufbewahrung von Tabak verwendet – umfüllen. So kann man das Geruchsbild besser erforschen und die Lebensdauer des Tabaks verlängert sich auch ungemein ????

Das Tabakbild - schokoladenbraun, wie das Geruchsbild

Was beim Urs Portmann No. 11 ins Auge fällt ist sein Geruch und seine Farbe. Geruchsmässig strömt einem ein relativ intensiver, natürlicher Kakao-schokoladiger Duft in die Nase, der von einem leichten Nussigkeit des verwendeten Burleys begleitet wird. Als nächstes mischt sich dann ein leicht, dezenter Duft nach Whiskey dazu.  Und vielleicht ist auch etwas Virginia-Grasigkeit mit dabei – zumindest glaube ich diese ganz im Hintergrund zur riechen.

Im Geruchsbild des Urs Portmann No. 11 dominiert ganz sicherlich die primär Kakao-schokoladige Note des Burleys. Ganz ausgezeichnet dazu passt auch die Farbe des Tabaks. Denn man kann es nur als schokoladenbraun bezeichnen. Ein paar hellere Tabakfasern sind auch darunter, die zum ansprechenden Tabaksbild beitragen.

In der Pfeife

Der Urs Portmann No. 11 besteht aus einem Teil kurzer und mittellanger Tabakfasern. Die Schnittbreite ist so gewählt, dass der Tabak für kleinere und mittlere Pfeifenköpfe gut geeignet ist. Natürlich hat er auch nichts dagegen, in grössere Pfeifenköpfe gestopft zu werden.

Nachdem Anzünden, was sich einfach gestaltet, setzt sich das Geruchsbild nahtlos auf der Zunge fort. Auch im Geschmack dominiert der Burley mit seinem kakao-schokoladigen Geschmack. Dazu mischt sich die Nussigkeit. Die aber im Geschmack weniger hervorsticht, als im Geruchsbild. Dies ist auch gut so, denn die Whiskey-Aromatisierung würde ansonsten vielleicht etwas zu kurz kommen. Aber so passen sich alle Geschmackskomponenten – kakao-schokoladig, Nussigkeit und Whiskey-Aromatisierung – zu einem sehr ausgewogenen Geschmacksbild zusammen.

Der Urs Portmann No. 11 bevorzugt grössere Pfeifenköpfe

Ist der Virginia in Geruchsbild kaum wahrnehmbar, so ist er für mich im Geschmack nicht vorhanden. Da der No. 11 aber geschmacklich «nach unten» schön abgerundet ist, gehe ich davon aus, dass man dies dem Virginia zuschreiben kann.

Dies bleibt auch bis zum letzten Viertel der Pfeifenfüllen so. Dann allerdings lässt der Whiskey-Geschmack der Aromatisierung etwas nach. Dies ist aber nach meiner Meinung leicht zu verkraften, denn geschmacklich bleibt der Urs Portmann No. 11 trotzdem facettenreich genug.

Geschmacksbild - schokoladig mit dezenter Whiskey-Aromatisierung

Fazit

Der Urs Portmann No. 11 wird vom Burley getragen – der Burley steht ganz klar im Vordergrund, aber man nicht sagen, dass der Burley dominiert. Das heisst aber auch, dass man einen Tabka mit hohem Burley-Anteil in der Pfeife haben kann.

... und dazu eine schöne Tasse Kaffee ...

Aber wenn man Burley mag und zum Burley-Geschmack sich eine dezente Whiskey-Note dazu vorstellen kann, ist beim Urs Portmann No. 11 genau richtig. Was mir gut an der Whiskey-Aromatisierung gefällt: Zum einen ist es nicht vordergründig und zum Zweiten hat die Aromatisierung keinen alkoholischen Geruch und Geschmack.

Der Urs Portmann No. 11 ist für mich ein rundum stimmiger Pfeifentabak auf Burley-Basis mit einer dazu passenden, dezenten Aromatisierung. Für mich persönlich ist der Burley-Anteil schon fast zu hoch, aber Burley-Liebhaber, die sich mit einer Stärke von 2 anfreunden können, werden sicherlich ihre Freude haben.

Ich geniesse die No. 11 gerne einer Tasse Kaffee am Nachmittag. Dann hat er für mich genau die richtige Stärke. Die Whiskey-Aromatisierung entschädigt dann dafür, dass es für einen "echten" Whiskey noch zu früh am Tag ist.

Bewertung

  • Stärke: 2 von 5 Punkten
  • Geschmack: 3 von 5 Punkten
  • Aromatisierung: 2 von 5 Punkten (leichte Whiskey-Aromatisierung)
  • Raumnote: Schokoladig-nussig, angenehme, «hängt etwas schwer im Raum»

Legende:

1 – sehr mild;
2 – mild bis mittelstark/mild bis medium;
3 – mittelstark/medium;
4 – mittelstark bis stark/medium bis voll
5 – Stark/(sehr) voll

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Fotos (c) 2018 Christian Czinczel