Motzek, ein Besuch in Kiel
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- Veröffentlicht: Samstag, 14. Oktober 2017 06:00
- Geschrieben von Gerd Kebschull
Wer Motzek Tabak mag und mal zufällig in der Nähe von Kiel sein sollte, der muss auf jeden Fall einmal den kleinen Tabakladen besuchen. Ein Besuch in der Vergangenheit.
Montags ist Ruhetag
Es ist 11:00 Uhr, eigentlich hat der Tabakladen Motzek heute zu. Aber Thomas Darasz hat keinen Ruhetag. Wie jeden Werktag muss er den Tabak in die ganze Welt verschicken. Tom lacht: „Nicht in die ganze Welt, meist Inland. Aber wir haben auch schon Tabak nach China geschickt.“
Tom zieht genüsslich an seiner Pfeife und schaut aus dem Fenster: „Sorry, nicht, dass ich den Paket-Boten verpasse.“ Im Eingangsbereich stapeln sich die Päckchen. Der Abholer ist vorbereitet und hat schon eine kleine Sackkarre dabei.
Ich habe Zeit, mich etwas umzuschauen. Schon von Außen gefällt mir der Laden. Kein stilistischer Laden, eher Altbau. Das Schaufenster war vermutlich schon vor 40 Jahren so dekoriert. Im Laden der Geruch, der mich an meine Kindheit erinnert. So waren früher die Tabakläden. Da roch es nach frischem Tabak. Der Verkäufer, meist Besitzer, hatte eine Pfeife an. Ich kann mich an einen Pfeifenkauf in Bochum erinnern, als ich dann nach dem Einkauf gefragt hatte, ob ich eigentlich schon bezahlt habe...
Zeit ist stehen geblieben
Hier ist die Zeit stehen geblieben. Überall Pfeifen, Tabak, Zigarren, alles was das Raucherherz verlangt. Vom Mac Baren St. Bruno hat Tom schon einmal eine ganze Batterie geordert. Er kennt seine Kunden, weiß, dass sie nicht nur Motzek Tabak bestellen.
Ein Kunde betritt den Laden und verlangt eine bestimmte Zigarre. Rechnet wohl eher nicht damit, dass diese vorrätig sei. Mit seiner erstandenen Lieblingszigarre, verlässt er den Laden. Der kommt wieder. Tom gibt noch den Hinweis: „Bitte beachten, montags ist hier eigentlich zu“.
Herbert Motzek kommt zufällig mit seiner Frau vorbei. Wollte eigentlich nur bei Tom ein Päckchen abgeben. Natürlich entsteht sofort ein Gespräch. Herbert Motzek ist in Fachkreise eine Institution. Schließlich ist er Gründer, hat in Kiel mit der Tabakmischung und Produktion begonnen. Tom führt sein Erbe fort. Man hat schon das Gefühlt, dass Herbert Motzek ein bisschen stolz ist, dass er seinen geliebten Laden in gute Hände gegeben hat.
Umbau, der Verkauf geht weiter
Im Nebenraum wird gerade umgebaut. Tom will mindestens einen Teil der Produktion auch in seinen Laden verlegen. Macht vermutlich Sinn, weil er so im Laden vor Ort ist und sich auch weiter um die Produktion von Tabak kümmern kann. Vielleicht auch ein „Zugpferd“. Als Tabakkäufer hat man die Chance zu sehen, wie der Rohtabak aussieht, wo der Tabak getrocknet und verarbeitet wird und so weiter.
Eine Stunde ist wie im Flug vorbei und ich sollte jetzt mal meine Einkaufsliste abarbeiten. Ich hatte die vorsichtshalber schon mal per eMail geschickt, weil Deniz es nicht mag, wenn ein wichtiger Tabak dem Ende zu geht und man eventuell vier bis sechs Woche auf die nächste Produktion warten muss. Schnell ist die Liste abgearbeitet, Tom ist vorbereitet, alles liegt griffbereit. Unsicherheiten entweder den oder den Tabak – sind schnell beseitigt. Mit 700 Gramm Tabak und mit einem ganz neuen Tabak, der damals noch nicht einmal auf der Homepage stand, verlasse ich glücklich den Laden. Unglaublich, welche Vielfalt Tom uns Pfeifenraucher bietet. Sind es jetzt schon 75 unterschiedliche Tabake?
Bis Weihnachten wird der Tabak reichen – natürlich reicht er länger. Aber dann werden wir wieder in Kiel sein und natürlich bei Motzek im Laden.
Linktipps
- Dein Tabak - Motzek Kiel
- Motzek - Plug 2
- Motzek - PSoG (Club Blend)
- Interview Thomas Darasz - Motzek
Fotos © 2017 Redaktionsbüro Kebschull
