DTM Da Vinci
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- Veröffentlicht: Dienstag, 18. September 2018 06:00
- Geschrieben von Christian Czinczel
Für die Auswahl meiner Sommertabake 2018 war ich auf der Suche nach einem aromatisierten Tabak. In den wärmeren Sommermonaten rauche ich fast keine Aromaten. Diese hebe ich mir für den Herbst und Winter auf. In der warmen Jahreszeit habe ich naturbelassene Tabake in der Pfeife. Aber ein aromatisierter Tabak sollte dann doch dabei sein. Den manchmal darf es auch im Sommer etwas Süssen sein. Meine Wahl ist auf den Da Vinci von DTM gefallen.
Ich war sicherlich bei der Auswahl von meiner geplanten Reise in den Süden der Toskana inspiriert, oder besser gesagt beeinflusst. Der DTM Da Vinci ist aromatisiert mit toskanischem Waldhonig und Rotwein. Dazu kommt etwas Bourbon-Vanille, so die Beschreibung im Katalog von Dan Pipe. Und nicht zuletzt fand ich, dass Bild auf dem Pouch ansprechend – die Mona Lisa heißt den Tabak gut. Also, was soll da noch schiefgehen?
Tabakbild und Aromatisierung
Optisch ist der DTM Da Vinci eher auf der dunkleren Seite. Die verwendeten Virginia-Tabake sind alle im dunkel-braunen Bereich angesiedelt. Es gibt aber auch hellere Tabakfasern, diese sind aber ganz klar in der Minderheit. Dazu kommt der schwarze Black Cavendish. So entsteht das dunklere, aber ansprechende Tabakbild.
Wenn man den Pouch öffnet, hat man sofort einen betörenden Duft nach Rotwein und Waldhonig in der Nase. Den Rotwein kann man sofort ausmachen – vorausgesetzt, wenn man Rotweintrinker ist und den Duft eines kräftigen Rotweins kennt.
So ist es auch beim Waldhonig. Ich empfehle, bevor man den DTM Da Vinci zum ersten Mal öffnet, den Duft von toskanischen Waldhonig in der Nase gehabt zu haben. Dieser ist mit Waldhonig aus unseren Breitengraden kaum zu vergleichen. Er zeichnet sich meist durch einen intensiven, würzig-süsslichen Duft – und auch Geschmack – aus. Und genau diesen Duft hat man gepaart mit dem Rotwein in der Nase. Dazu gesellt sich im Hintergrund ein zarter Duft nach Vanille.
Die Aromatisierung ist aber nicht so stark, dass man den Duft des Tabaks nicht mehr wahrnehmen kann. Den Virginia kann ich erschnuppern. Und dieser verspricht eine schöne Grundsüße. Weiter kündigen die Tabake an nicht überbordende Stärke zu haben, aber doch so kräftig sind, dass sie keine untergeordnete Rolle neben der Aromatisierung spielen.
Das Geruchsbild verspricht einiges und man kann es kaum erwarten, sich den DTM Da Vinci in die Pfeife zu stopfen. Eine ausgewogene, stärkere – nicht überbordende – Aromatisierung in Kombination mit einer mittelkräftigen Tabakmischung, bei der der Virginia und Black Cavendish die Basis bilden.
In der Pfeife
Die Aromatisierung und die Tabakmischung sind auch in der Pfeife gleichberechtige Partner. Beide sind immer präsent, aber bilden ein Team. Weder der Tabak noch die Aromatisierung schieben sich zu Ungunsten des anderen in den Vordergrund.
Die Aromatisierung des DTM Da Vinci ist vom Rotwein geprägt. Der «Rotwein» spielt ganz klar die Hauptrolle. Dazu kommt die leichte Würzigkeit des Honigs. Zuerst hatte ich so meine Zweifel, welches Geschmacksergebnis sich daraus ergibt. Ein Brötchen mit toskanischen Honig und dazu ein Glass toskanischen Rotwein – das war bisher nicht auf meiner Speisekarte gestanden. In der Kombination mit der Vanille ergibt sich aber in Verbindung mit Tabak neuer, aber sehr angenehmer runder, leicht süßlicher Geschmack.
Dabei kommt aber die Süße nicht von der Aromatisierung. Vielmehr übernehmen die Virginias und der Black Cavendish diese Aufgabe. Und ich vermute der Black Cavendish ist auch für die leichte Zitrusnote im Geschmacksbild verantwortlich. Die Zitrusnote ist zwar nur hintergründig, lässt aber für mich die Süße des Tabaks nicht zu intensiv werden.
Und wie üblich bei DTM verschwindet die Aromatisierung erst sehr spät aus dem Geschmacksbild. Aber dies ist leicht verkraftbar, denn dann bleiben ca. 5 Minuten reiner Tabakgenuss übrig. Die Stärke 3 (von 5) der verwendeten Tabake des DTM Da Vinci ist für mein Geschmacksempfinden ideal. Genauso muss ein Tabak für mich schmecken – kräftigere Aromatisierung in Verbindung mit mittelstarken Tabaken, die eine ausgewogene Grundsüße haben.
Fazit
War der DTM Da Vinci eine gute Wahl als Sommertabak. Auf alle Fälle. Nicht nur das, denn ich halte ihn für einen sehr guten All-Day-Smoke. Vorausgesetzt man mag aromatisierte Tabake und Rotwein als Hauptbestandteil der Aromatisierung. Aber dann kommt man ganz bestimmt auf seine Kosten.
Besonders begeistert mich die Geschmackskombination aus Rotwein, Honig und einem Schuss Vanille. Ich glaube aber auch, dass das nur bei einem Tabak funktioniert. Denn ohne den runden Tabakgeschmack, kann ich mir dies nur schwer als Geschmackserlebnis vorstellen.
Der DTM Da Vinci gehört zwar nicht zur M.A.-Reihe von DTM, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass der «Aromaten-Experte» und Toskana-Liebhaber Michael Apitz beim Da Vinci massgeblich seine Finger mit im Spiel bzw. im Tabakstopf hatte.
Der DTM Da Vinci ist für mich einer der besten «Rotwein-Aromaten» und nicht nur ein sehr guter Sommertabak. Vielmehr ist es das, was man als All-Day-Smoke bezeichnet. Ich kann mir gut vorstellen den DTM Da Vinci zu jeder Jahreszeit und bei vielen Gelegenheiten zu genießen.
Dazu kommt noch, dass er eine angenehme Raumnote. Man wird sogar aufgefordert, sich doch den «guten Tabak» sich in die Pfeife zu stopfen. Den DTM Da Vinci ist für mich ein Kandidat, um zu meinen Top-Tabaken zu werden.
In einer Kategorie ist der dann doch eine Ausnahme von der Regel – in einer Pfeife mit Filter schmeckt er mir persönlich besser. Normalerweise bevorzuge ich für aromatisierte Tabake eine filterlose Pfeife.
Bewertung
- Stärke: 3 von 5 Punkten
- Geschmack: 4 von 5 Punkten
- Aromatisierung: 4 von 5 Punkten
- Raumnote: angenehmer Duft nach Rotwein und Vanille
Legende:
1 – sehr mild;
2 – mild bis mittelstark/mild bis medium;
3 – mittelstark/medium;
4 – mittelstark bis stark/medium bis voll
5 – Stark/(sehr) voll
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Fotos (c) 2018 Christian Czinczel