Tabakhaus Falkum MF Free Minds No. 3

Tabakhaus Falkum MF Free Minds No. 3

Es hat ein bisschen gedauert. Es sind einige Wochen vergangen, seit ich den MF Free Minds No. 2 vom Tabakhaus Falkum vorgestellt habe. Nun endlich geht es weiter mit der No. 3 aus der MF Free Minds-Reihe vom Tabakhaus Falkum. Virginia und Black Cavendish mit einer Apfel-, Vanille- und Zimt-Aromatisierung – ein Weihnachtstabak für das ganze Jahr?

Tabakbild und Aromatisierung

Wie alle Tabake der Free Minds-Serie, gibt es die 100 g in einem schlichten Kunststoffbeutel, der von einem Etikett mit Albert Einstein in netter Pfeifenraucherrunde geziert wird. Wie bereits der Free Minds No. 2, ist auch der Free Minds No. 3 ein Vollaromat.

In der Beschreibung auf der Webseite vom Tabakhaus Falkum wird für die Aromatisierung Apfel, Vanille und Zimt angegeben. Das alles klingt zusammen mit Virginia-Tabaken und Black Cavendish wie die Zutaten für einen Weihnachtstabak. Aber hier hält der MF Free Minds No. 3 bereits seine erste Überraschung bereit – ganz nach dem Motto «Free Minds».

Wenn man den Kunststoffbeutel öffnet, wird man sofort von einem Duft empfangen, der von Apfel dominiert wird. Aber es ist nicht die Art Bratapfel, die man in einem Weihnachtstabak erwarten würde. Vielmehr erinnert mich der Duft an einen frischen und süßen Apfel – nicht der leicht säuerliche Duft eines grünen Apfels. Gala war die erste Apfelsorte, die mir in den Sinn gekommen ist.

MF Free Minds No. 3 Tabakbild

Die Apfel-Süße wird durch eine Zimtnote noch weiter betont. Die Vanille ist dagegen eher im Hintergrund, aber trotzdem wahrnehmbar.

Bei einer solchen starken Aromatisierung ist es nicht weiter verwunderlich, dass man von der Tabakmischung selbst im Geruchsbild so gut wie nichts wahrnimmt. Die Tabakmischung setzt sich aus einem hohen Anteil von doppelt geröstetem Black Cavendish und Virginias in unterschiedlichen Schnittbreiten zusammen.

In der Pfeife

Nachdem man den Falkum MF Free Minds No. 3 angezündet hat, findet das Geruchsbild auf der Zunge seine Fortsetzung. Ausgeprägte Süße eines sehr süßen Apfels. Die Süße kommt jedoch nicht vom Virginiatabak, sondern von der Aromatisierung. Dazu kommt – wie im Geruchsbild – der Zimt und die Vanille. Dabei hält sich die Vanille im Geschmacksbild noch weiter im Hintergrund als im Geruchsbild. Was man gänzlich vermisst, ist der Gegenpol zur Süße. Keine Spur z.B. von einer Zitrusnote. Diese könnte der Black Cavendish beitragen. Tut dies aber nicht.

Nach ein paar Minuten verändert sich dann das Geschmacksbild. Denn der Tabak kämpft sich etwas in den Vordergrund und behauptet seinen Platz im Geschmacksbild. Wobei er weit davon entfernt ist sich in den Vordergrund zu spielen. Das schafft er bei Weitem nicht – er bleibt immer Zweiter und muss sich der Aromatisierung unterordnen.

MF Free Minds No. 3 - intensives Ampfelaroma

Insgesamt ergibt sich so ein sehr von einer ausgeprägten Süße dominiertes Geschmacksbild, in dem der Tabak seinen kleinen eigenen Raum hat und so immer präsent ist. Jedoch kann man den typischen Geschmack von Virginia nur ganz leicht schmecken – man kann schon fast sagen, dass man ihn nur erahnen kann. Der Black Cavendish schafft es die Süße der Apfelaromatisierung abzurunden, ist aber auch weit davon entfern den bekannten Black Cavendish-Geschmack beizutragen.

Trotz der sehr ausgeprägten Aromatisierung glimmt der Tabak nach dem Anzünden sehr gut und hat ein gutes Abbrennverhalten. Die Aromatisierung selbst hält sich fast bis zum Schluss. Nur bei den letzten ca. 10% lässt sich dann doch nach.

Fazit

Man muss eine starke und süße Aromatisierung mögen. Auch muss man es mögen, dass der Tabak eine untergeordnete Rolle spielt. Wobei man aber auch sagen muss, dass der MF Free Minds No. 3 nicht die Sorte Tabak ist, wo der Tabak nur der dazu da ist, die Aromatisierung zu transportieren. Der Geschmack nach Tabak ist vorhanden, aber ganz klar im Hintergrund.

Ich bevorzuge bei einer starken fruchtigen Aromatisierung, dass die Tabakmischung – Virginia und Black Cavendish – die Süße und eine Zitrusnote beitragen, um einen abgerundetes Geschmacksbild zu haben. Nach meiner Meinung könnte der Tabakgeschmack auch für einen stark aromatisierten Tabak etwas vordergründiger ausfallen.

MF Free Minds No. 3 - a apple a day keeps the doctor away

Der MF Free Minds No. 3 vom Tabakhaus Falkum ist ein guter Begleiter zu einer guten Tasse Kaffee am Nachmittag. Freunde einer ausgeprägten Süße kommen mit dem MF Free Minds No. 3 sicherlich auf ihre Kosten. Auch die Art der Apfel-Aromatisierung nicht alltäglich. Für Pfeifenraucher mit einem Hang zu starken und fruchtigen Aromatisierungen kann der MF Free Minds No. 3 ein Versuch wert sein.

Aber auf alle Fälle ist er, wie die bisherigen Tabake der Free Minds-Reihe, kein alltäglicher Tabak und ist sicherlich damit auch nicht jedermanns Geschmack – aber das will er auch gar nicht sein.

Bewertung

  • Stärke: 2 von 5 Punkten
  • Geschmack: 3 von 5 Punkten
  • Aromatisierung: 5 von 5 Punkten
  • Raumnote: süßlich, nach Apfel

Legende:

1 – sehr mild;
2 – mild bis mittelstark/mild bis medium;
3 – mittelstark/medium;
4 – mittelstark bis stark/medium bis voll
5 – Stark/(sehr) voll

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Fotos (c) 2018 Christian Czinczel