Peterson Nutty Cut – Auf der Suche nach der Nussigkeit …

Peterson Nutty Cut

Die Pfeifen von Peterson nehmen in meinem Pfeifenschrank einen grossen Raum ein und viele meiner Lieblingsstücke wurden von der Traditionsfirma aus Dublin in Irland hergestellt. Dagegen habe ich den Pfeifentabaken von Peterson bisher weniger Aufmerksamkeit geschenkt. Das kann sich ändern...

Peterson Nutty Cut

Nachdem ich die Irish Dew Mixture, den University Flake probiert hatte und sich zwei Limited Editions in meiner Tabakbar befunden hatten, bin ich neugieriger geworden. Der nächste in der Reihe ist wieder ein Aromat: der Nutty Cut, denn bei «nussig» bin ich immer dabei.

Erst zu Hause habe ich mir die Dose in Ruhe genauer angesehen und habe die Beschreibung des Peterson Nutty Cut gelesen:

«A mixture of golden, red and dark Virginia tobaccos in different cuts, rounded off with Burley and Black Cavendish, an irresistible, fragrant flavour of rum.»

-- Beschreibung auf der Dose des Peterson Nutty Cut

Wie war doch der Name des Tabaks? «Nutty Cut» … aber kein Wort von «nussig» in der Beschreibung. Dafür eine «Rum»-Aromatisierung. Jetzt war ich noch neugieriger. Soweit so gut. Also erst einmal die Dose öffnen.

Tabakbild und Aromatisierung

Auf den erst Blick sieht man, dass Peterson mit der Aussage «verschieden Schnittbreiten» (different cuts) nicht untertrieben hat. Die Schnittbreite variiert geschätzt zwischen zwei und vier Millimeter – wenn nicht sogar breiter. Man findet sogar Tabakfasern, die die Bezeichnung «Tabakblatt» verdienen.

Neben den auffälligen Schnittbreiten, ist der Nutty Cut im mittelbraunen Farbspektrum angesiedelt. Daneben gibt es auch hellere und schwarze Tabakanteile. Bei verwendeten Tabaksorten gibt es keine Überraschung für einen aromatisierten Pfeifentabak. Virginia- und Burley-Tabake mit einem kleineren Anteil Black Cavendish. Bei den Virginias handelt es sich um hellere, rote und dunklere Sorten.

Teilweise sehr breit geschnitten

Über dem etwas unüblichen Tabakbild sollte man die Aromatisierung nicht vergessen. Eine Rum-Aromatisierung ist zwar kein Exot – ich sage nur «R und M» besser bekannt unter dem alten (nicht mehr erlaubten) Name «Rum & Maple» – aber doch nicht ganz alltäglich.

Das Geruchsbild des Peterson Nutty Cut macht Lust den Tabak sofort in die Pfeife zu stopfen und anzuzünden. Bei vielen mittel stark aromatisierte Tabaken nimmt man zuerst die Aromatisierung wahr und die Tabakmischung muss gegen die Aromatisierung ankämpfen. Beim Nutty Cut hat man den Tabakduft und die Rum-Aromatisierung zeitgleich in der Nase – Tabak und Aromatisierung erreicht die Nase praktisch Hand-in-Hand.

Die Rum-Aromatisierung selbst ist nicht aufdringlich und hat etwas vom Duft von Omas in Rum eingelegten Früchten. Mich erinnert der süsslich-rum`ige Geruch weniger an einen Rum, den man in einer ruhigen Stunde geniesst … aber immer noch nichts, was man «nutty» nennen könnte …

Peterson Nutty Cut mit Rum-Aromatisierung

Eigentlich gehe ich Aromatisierungen mit alkoholischen Getränken eher aus dem Weg. Grund hierfür ist, dass ich den alkoholische Geruch oder gar Geschmack nicht mag. Dies ist aber beim Peterson Nutty Cut anders – keine Spur einer alkoholischen Note. Wahrscheinlich kommt er deshalb auch so ausgewogen in meiner Nase daher.

Aber nun genug der Vorrede. Jetzt wird die Pfeife gestopft und angezündet.

In der Pfeife

Da einige Tabaksorten sehr breit geschnitten sind, ist der Peterson Nutty Cut nach meiner Meinung nicht für kleinere Pfeifenköpfe geeignet. Der Geschmack entwickelt sich in mittleren und grösseren Pfeifenköpfen einfach besser.

So, nun ein Geständnis. Der Peterson Nutty Cut ist mein erster Tabak mit einer Rum-Aromatisierung und ich kann deshalb keinen Vergleich ziehen. Deshalb beschränke ich bei der geschmacklichen Beurteilung auf einfachste Art und Weise: Schmeckt er? Oder schmeckt er nicht? Und ja, er schmeckt mir.

Auch in meiner Worobiec-Pfeife schmeckt er ausgezeichnet

Der leicht süssliche Geschmack nach Rum ist immer präsent und passt ausgezeichnet zu den Virginia- und Burley-Tabaken. Die etwas schärfere Süsse des Black Cavendish gibt dem ganzen einen besonderen Touch. Und endlich ist es soweit … dazu kommt der typische nussige Burleygeschmack. Das „Nutty“ hat etwas auf sich warten lassen, aber nun ist es da – und ich muss sagen: Rum- kombiniert mit Nussgeschmack, mein Ding.

Fazit

Gleichgesinnte unter sich

Am Anfang war ich dem Peterson Nutty Cut etwas skeptisch gegenübergestanden. Virginias, Burley und Black Cavendish – hat sich nach Allerweltstabak angehört. Dazu eine Aromatisierung mit Rum – hat er einen alkoholischen Duft und Geschmack? – das war mein erster Gedanke. Aber nun bin ich positiv überrascht. Die Tabakmischung passt ausgezeichnet zur Aromatisierung. Das Rum-Aroma ist überhaupt nicht alkoholisch. Die Virginia-Süsse, die Nussigkeit des Burleys kombiniert mit dem Rum sind eine richtig gelungene Kombination.

Heute bin ich froh, dass ich den Peterson Nutty Cut probiert haben, ansonsten wäre mir etwas entgangen. Auch wenn er sicherlich nicht ein All-Day-Smoke bei mir wird, aber ab und zu ist es eine interessante Abwechslung.

Ich weiss nicht, ob der Nutty Cut ist in Deutschland erhältlich ist – zumindest habe ich ihn in keinem Tabakgeschäft oder in den bekannten Online-Shops entdeckt. In der Schweiz bekommt man ihn überall dort, wo es Peterson-Tabake gibt.

Bewertung

  • Stärke: 2 von 5 Punkten
  • Geschmack: 4 von 5 Punkten
  • Aromatisierung: 3 von 5 Punkten
  • Raumnote: Süsslichem Duft, die Rum-Aromatisierung ist kaum zu riechen.

Legende:

1 – sehr mild;
2 – mild bis mittelstark/mild bis medium;
3 – mittelstark/medium;
4 – mittelstark bis stark/medium bis voll
5 – Stark/(sehr) voll

Linktipps

Fotos (c) 2018 Christian Czinczel