Old Dublin - der Engländer aus Irland

Peterson - Old Dublin

Dublin – Guinness Bier, St. Patrick und… natürlich Pfeife und Tabak! Peterson um genau zu sein. Mit dem »Old Dublin« von Peterson machen wir einen kleinen Abstecher nach Irland.

 

Old Dublin and good ol' Peterson

Dublin ist nicht nur für Kulturbegeisterte ein schönes Reiseziel, sondern auch für RAUCH-Kulturbegeisterte! Denn neben der St. Patricks Cathedral, dem Dublin Castle oder der Guinness Brauerei, dem Guinness Storehouse, beherbergt Dublin auch einen traditionsreichen Pfeifen- und Tabakhersteller: »Peterson of Dublin«.

Die Peterson Pfeifen sind begehrt und beliebt und nicht immer ganz günstig, trumpfen dafür aber auch mit Qualität und Tradition, sowie klassischen, zeitlosen Designs auf. Auch ihre Hauseigenen Tabakmischungen müssen sich nicht verstecken! Blends wie der Irish oder University Flake, oder der einzigartige Perfect Plug (3P’s, ist in Arbeit) haben – zurecht – ihren Platz als Pfeifentabak-Klassiker. Sie haben ihren ganz eigenen Charme. Die Limited Edition dieses Jahres war mal - entgegen der Tradition - kein Aromat und ein wunderbarer Curly-Cut, wie sie auch bei Mac Baren zu finden sind.

I'm an Alien...I'm a legal Alien... I'm a English Blend from Ireland!

Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich meinen ersten „Engländer aus Irland“ rauchen durfte – den »Old Dublin«. Basierend auf dem kühlen, rauchigen Aroma von zypriotischem Latakia entsteht ein englischer Blend mit Basma Orienttabak aus Griechenland, englischem Black Cavendish und feinsten Virginias. Der Tabak kommt als sehr feiner Ribbon-Cut daher, fast wie ein »Shag-Cut« (sehr feiner Schnitt, oft auch für Drehtabak genutzt).

Beim Öffnen der Dose springt einem direkt ein sehr cremiges, „smoothes“ Aroma entgegen, dass bei mir sofort Assoziationen zu Dunhill’s My Mixture 965 weckt. Diese Cremig- und Rauchigkeit. Der Latakia ist nicht zu aufdringlich, aber schon präsent. Genauso wie der Basma Orienttabak, der ätherische Noten beisteuert. Dem Kaltduft liegt eine „Meeresduft“ zu Grunde, der mich an Meersalz und einen entspannten Spaziergang an der Küste erinnert. Für meinen Geschmack ist der Kaltduft des Old Dublins noch etwas betörender als der des 965’s.  

Solide konditioniert kann er sofort in die Pfeife gestopft und problemlos durchgeraucht werden. Da ich meine Tabake aber eher „crispy“ rauche, sprich auf der trockenen Seite, habe ich auch ein paar Füllungen zum Trocknen rausgelegt, was für mein Empfinden den Geschmack noch etwas mehr definiert und intensiviert hat. Durch den sehr feinen Ribbon-Cut ist der Tabak sehr Einsteigerfreundlich. Stopfen und Anzünden sind ein Kinderspiel!

Cremig, sanft und aromatisch!

Auch geschmacklich sehe ich den Old Dublin als perfekten Einstieg in die Welt der englischen Tabakmischgen. Aber auch „alte Hasen“ werden ihr Vergnügen an seiner Cremigkeit und All-Day-tauglichen Sanftheit, gepaart mit dem ausgewogenen Geschmack finden. Denn im Rauch ist der Latakia zwar stets präsent, übertüncht aber niemals die anderen Tabake. Keiner der Tabake steht hervor, sondern „verschmelzen“ die Bestandteile in ein sehr ausgewogenes, harmonisches Geschmackserlebnis.

Der rauchige, cremige und holzige Latakia wird aufs Beste vom ätherisch-holzigen Orient unterstützt und der „Meersalz“-Duft findet sich auch im Geschmack wieder. Normalerweise schmecke ich nicht viel von den Virginias in einer englische Mischung. Hier aber schon! Denn sie steuern eine wunderbar-reife Süße bei, die als „süßer Yang“ zum herzhaft-rauchigen „Yin“ in diesem Blend fungiert. Der Cavendish ist nicht wirklich zu erschmecken für mich. Er mag bestimmt zu der Cremigkeit, sanften Süße und delikaten Röstaromatik beisteuern, ist aber als solches eher ein „Chamäleon“.

Nicht nur im Vergleich zum My Mixture 965 von Dunhill schneidet der Old Dublin gut ab, sondern auch dem Early Morning Pipe aus dem Hause Dunhill ist er nicht unähnlich! Unaufdringlicher, runder Latakia-Genuss, mit charakterstarkem Orient und sanfter Süße, sowie reicher Cremigkeit. Für meinen persönlichen Geschmack „gewinnt“ der Old Dublin gar gegen den 965. Das ist aber wie immer Geschmackssache. Dennoch kann ich ihn jedem empfehlen, der einen sanfte, aber charaktervollen Engländer sucht, der Blends wie dem 965 oder EMP nicht unähnlich ist. Sollte Dunhill wirklich vom Markt verschwinden sehe ich den Old Dublin als einen würdigen Ersatz für Blends wie den 965 oder EMP. Aber auch Novizen im Bereich der englischen Tabake werden ihre Freude an dem Tabak haben! Unkompliziert, nicht zu stark im Latakia, aber dennoch alle Charakteristika eines Engländers…

Bewertung

  • Stärke: 2,5 von 5 Punkten (Untere Hälfte von "Medium"; All-Day Material)
  • Geschmack: 3 von 5 Punkten (sanft und cremig, aber mit angenehmer Tiefe)
  • Aromatisierung: 0 von 5 Punkten (Tabak Pur)
  • Raumnote: tolerierbar bis streng (Englischer Tabak... muss ich mehr sagen?! ;-)...)

Legende:

1 – sehr mild;
2 – mild bis mittelstark/mild bis medium;
3 – mittelstark/medium;
4 – mittelstark bis stark/medium bis voll
5 – Stark/(sehr) voll

Fazit

Ein Engländer aus Irland… „die spinnen…. die Römer, ääh, Iren!“… ja, sie spinnen den Garn aus dem Tabakträume genäht werden! ???? Einfach ein toller Tabak, der die lobenden Worte redlich verdient hat!

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Fotos (c) 2018 Deniz B.