Roman Peter Gainsborough

Roman Peter Gainsborough

Der Gainsborough von Roman Peter ist eine englische Mischung ohne Latakia. Die ausgewählten Virginia-, Orient- und Kentucky-Tabake sollen eine leichte, aber doch typisch englische Tabakmischung ergeben – so wird der Gainsborough auf der Webseite von Roman Peter beschrieben.

Tabakbild und Aromatisierung

Ich habe mir den Gainsborough bewusst ausgewählt, da ich ihn in der Nase sofort als sehr angenehm empfunden habe. Auch die verwendeten Tabake – Virginia, Orient und Kentucky – sind Tabake, die ich gerne in naturbelassenen Tabaken mag.

Der Gainsborough von Roman Peter ist ein naturbelassener Tabak und hat keinerlei Aromatisierung. Laut Beschreibung von Roman Peter besteht die Tabakmischung aus Virginias, Orient- und Kentucky-Tabaken, die teilweise feuergetrocknet sind.

Wenn man den Gainsborough zwischen die Finger nimmt, fällt auf, dass er sich weich – ja, sich fast samtig – anfühlt. Zu dieser Haptik trägt sicherlich auch bei, dass alle Tabake relativ dünn geschnitten sind. Somit kann der Roman Peter Gainsborough auch in kleinere Pfeifenköpfe ohne Probleme gestopft werden.

Roman Peter Gainsborough Tabakbild

Optisch bewegt sich der Roman Peter Gainsborough im mittel- bis dunkelbraunen Bereich. Es gibt auch einen kleineren Anteil dunkelbrauner, fast schon schwarzer Tabakfasern. Die dunkleren Tabakfasern sind wohl die feuergetrockneten Tabake.

Wenn man am Gainsborough riecht, bemerke ich zuerst einen süsslichen Geruch. Dazu gesellt sich eine grasige Note. Diese Süße ist sicherlich den Virginias und dem Orient zuzuschreiben. Die grasige Note werden wohl die Virginias beitragen. Die ist aber noch nicht alles. Hintergründig kann man dann eiche leichte, dezente Rauchigkeit wahrnehmen. Denn auch der Kentucky muss ja noch seinen Anteil zum Geruchsbild beitragen.

Insgesamt ergibt sich ein harmonisches Geruchsbild, da keine der einzelnen Komponenten – Süße, Grasigkeit, Rauchigkeit – sich in den Vordergrund spielt. Auch vermittelt der das Geruchsbild, dass der Gainsborough keine allzu kräftige naturbelassene Mischung ist.  

In der Pfeife

In der Pfeife setzt sich das Geruchsbild fort. Gleich nach dem Anzünden schmeckt man die natürliche Süße, die von einem leichten Geschmack nach Gras und Heu begleitet wird. Wobei für meinen Geschmack die heuige Note im Geschmacksbild mehr im Vordergrund steht, als im Geruchsbild. Dies ist aber nicht weiter tragisch, da auch die Süße im Geschmacksbild ausgeprägter daherkommt, als es das Geruchsbild ankündigt.

Zu diesem von der Süße beherrschten Geschmack, kommt dann der Kentucky ins Spiel, um seinen Teil beizutragen. Dies macht er aber nicht im Sinne eines Gegenparts, sondern ergänzt die Geschmackskomposition vielmehr mit seiner leichten Rauchigkeit.

Roman Peter Gainsborough in der Pfeife

So entsteht ein Geschmacksbild, dass man nach meiner Meinung – wie versprochen – als typisch englisch bezeichnen kann. Dies alles geschieht bei einer für mich angenehmen Stärke – ich würde dem Gainsborough eine Stärke von 2 (von 5) zugestehen.

Diese Geschmacksbild bleibt auch während der gesamten Pfeifenfüllung gleich. Auch gegen Ende der Pfeifenfüllung wird keiner der Tabake dominanten bzw. zieht sich teilweise oder ganz aus dem Geschmacksbild zurück.

Fazit

Liebhaber von leichteren englischen Mischungen ohne Latakia kommen beim Roman Peter Gainsborough sicherlich voll auf ihre Kosten. Durch die Schnittbreite der Tabake kann man den Gainsborough aus allen Pfeifenkopfgrößen genießen.

Geschmacklich ist für mich persönlich die grosse Stärke des Gainsborough die perfekte Ausgewogenheit zwischen der natürlichen Süße, die mit einer leichten grasig, heugien Note untermalt wird und von der Rauchigkeit ergänzt wird.

Roman Peter Gainsborough - ich bevorzuge ihn aus filterlosen Pfeifen

Den Gainsborough kann man zu jeder Tageszeit geniessen. Ich bevorzuge ihn jedoch in den Abendstunden, da er – zumindest nach meiner Meinung – dazu erschaffen wurde, um ihn mit einem milden Whiskey zu geniessen. Seine geringere Stärke von 2, tut dem Genuss nach meiner Meinung überhaupt keinen Abbruch.

Jedoch habe ich für mich noch eine Frage zu klären – oder ich suche nach einem Grund das Fachgeschäft von Roman Peter zu besuchen, um mir noch einige Gramm vom Gainsborough zu kaufen. Schmeckt der Gainsborough aus einer Pfeife mit oder ohne Filter besser bzw. anders? Meine aktuelle Arbeitshypothese: In einer Pfeife mit Filter ist die Rauchigkeit nicht ganz so ausgeprägt.

Bewertung

  • Stärke: 2 von 5 Punkten
  • Geschmack: 3 von 5 Punkten
  • Aromatisierung: 0 von 5 Punkten
  • Raumnote: tabakig, aber nicht aufdringlich

Legende:

1 – sehr mild;
2 – mild bis mittelstark/mild bis medium;
3 – mittelstark/medium;
4 – mittelstark bis stark/medium bis voll
5 – Stark/(sehr) voll

Linktipps

Fotos (c) 2018 Christian Czinczel