DTM Jirsa Magister Kelly's Mixture

DTM Jirsa Magister Kelly's Mixture

Die DTM Jirsa Magister Kelly's Mixture ist neben dem DTM Jirsa Olda's Louny Blend der zweite Tabak den DTM zusammen mit Olda Jirsa – dem Kopf und Macher hinter der gleichnamigen Pfeifenmanufaktur – kreiert hat. Ist der Jirsa Olda's Louny Blend ein Aromat nach traditioneller Machart mit Blaubeeren-Aromatisierung, so ist die Jirsa Magister Kelly's Mixture ein Virginia Ready Rubbed mit einer Bergamotte-Aromatisierung. Bergamotte ist eine Zitrusfrucht, die auch dem Early Grey-Tee seinen unverwechselbaren Geschmack gibt.

Der englische Alchemist und Spritis Edward Kelly (1555 – 1597) ist der Namensgeber des Tabaks. Könnte die DTM Jirsa Magister Kelly's Mixture aus der Küche eines Alchimisten stammen? Die Aromatisierung aus der Zitrusfrucht, Bergamotte und etwas Vanille sind in jedem Fall die Zutaten, die man für einen aromatisierten Tabak nicht jeden Tag vorfindet.

Tabakbild und Aromatisierung

DTM beschreibt die Farbe der verwendeten Virginias mit dem Begriff goldgelb. Dies kann man ohne Zweifel unterschreiben. So wie der DTM Jirsa Magister Kelly's Mixture daherkommt, genauso stellt man sich einen klassischen Virginia-Tabak vor. Und da es sich noch um einen Ready Rubbed handelt, könnte das Tabakbild des DTM Jirsa Magister Kelly's Mixture aus dem «Bilderbuch für Pfeifentabak» stammen.

Aber noch interessanter als das Tabakbild ist das Geruchsbild der DTM Jirsa Magister Kelly's Mixture. Wer sich jetzt beim Stichwort Bergamotte, die auch dem Early Grey-Tee seinen typischen Geschmack verleiht, vorstellt, dass es sich bei der DTM Jirsa Magister Kelly's Mixture um die rauchbare Variante eines Early Grey-Tees handelt, liegt völlig daneben.

DTM Jirsa Magister Kelly's Mixture - inspiriert von einem englischen Alchimisten

Die Bergamotte verleiht dem DTM Jirsa Magister Kelly's Mixture eine ausgeprägte Zitrusnote. Im Hintergrund kann man auch die Vanille erkennen. Beides vereint sich zu einem harmonischen Duftbild von dem man sich kaum losreißen kann. Vielleicht aus dem Grund, dass man ein solches Geruchsbild von einem Pfeifentabak nicht kennt.

Die Aromatisierung der DTM Jirsa Magister Kelly's Mixture ist alles andere als zurückhaltend. Aber trotzdem möchte ich nicht von einem stark aromatisierten Tabak sprechen. Neben der Zitrusnote ist noch ein leicht süßlicher Duft. Kommt dieser von der Vanille oder von den Virginia-Tabaken? Ich bzw. meine Nase kann keine eindeutige Entscheidung treffen.

DTM Jirsa Magister Kelly's Mixture - Tabakbild in der Dose

Auf alle Fälle ist der Geruchsbild ungewöhnlich, macht aber Vorfreude darauf, sich den DTM Jirsa Magister Kelly's Mixture in die Pfeife zu stopfen. Wie wird er wohl geschmacklich sein? Zitrusnote der Bergamotte-Frucht gepaart mit der Süße der Virginias und der Vanille – ich bin gespannt.

In der Pfeife

Ein Virginia Ready Rubbed verlangt nach einem etwas größeren Pfeifenkopf mit etwas Holz um die Tabakkammer herum – Virginias neigen normalerweise etwas den Pfeifenkopf zu erhitzen. So auch der DTM Jirsa Magister Kelly's Mixture.

Nach dem Anzünden ist das erste, was mir meine Zunge und mein Gaumen zurückmeldet, eine ausgesprochener Zitrusgeschmack. Dieser ist nicht unangenehm, aber prägnant. So bleibt es aber nur die ersten paar Züge. Dann verschafft sich der Virginiageschmack mit einer dezenten Heuigkeit seinen Platz im Geschmacksbild. Nicht zuletzt kommt noch eine Tabaksüße hinzu, die sehr gut mit der Süße der Aromatisierung harmonisiert.

DTM Jirsa Magister Kelly's Mixture in der Pfeife

Aber nicht nur die Tabaksüße harmonisiert mit der Aromatisierung, sondern passt auch die Stärke des Tabaks (ich gebe eine 3 von 5) zur Aromatisierung und zum Gesamtbild.

So entsteht ein süßlicher Geschmack mit einer ausgeprägten – aber nicht übertriebenen – Zitrusnote. Wer nun denkt der Zitrusgeschmack der Bergamotte der DTM Jirsa Magister Kelly's Mixture «eine Spitze» verleiht, sieht sich getäuscht – oder enttäuscht – je nachdem, wie man es sieht.

Ich kann die Vanille nicht explizit herausschmecken, aber ich mache sich für den abgerundeten Geschmack zwischen süße und Zitrusnoten verantwortlich. Dies kann auch nur Einbildung sein. Aber irgendwo muss der runde, weiche Geschmack der DTM Jirsa Magister Kelly's Mixture herkommen.

DTM Jirsa Magister Kelly's Mixture ideal aus größeren Pfeifen - am besten eine Jirsa

Im letzten Drittel der Pfeifenfüllung nimmt die DTM Jirsa Magister Kelly's Mixture stärkemäßig etwas an Fahrt auf. Dazu kommt auch eine leichte Würzigkeit und lässt die Süße etwas in den Hintergrund treten. Die Aromatisierung bleibt bis fast zum Schluss vorhanden, verliert aber auch etwas gegenüber der aufkommenden Würzigkeit.

Fazit

Auch wenn die Aromatisierung (3 von 5) der DTM Jirsa Magister Kelly's Mixture nicht übertrieben ist, so würde ich den Tabak aber dennoch klar den stärker aromatisierten Tabaken zuordnen. Denn es ist bei weitem kein Virginia-Tabak mit einer dezenten Aromatisierung. Die Aromatisierung spielt die Hauptrolle bei der DTM Jirsa Magister Kelly's Mixture.

Das Geruchsbild unterscheidet sich nach meiner Meinung vom Geschmacksbild. Die Zitrusnoten der Bergamotte sind im Geschmacksbild viel ausgeprägter als im Geruchsbild. Kann man die Vanille im Geruchsbild im Hintergrund wahrnehmen, so kann meine Geschmackssensorik diese auf der Zunge oder am Gaumen nicht identifizieren.

Das soll aber auf keinen Fall heißen, dass die DTM Jirsa Magister Kelly's Mixture ein schlechter Tabak ist. Durch die Zitrusnoten ist der für mich kein Tabak für jeden Tag, aber hin und wieder ist er eine gute Alternative zu einem reinen Virginia-Tabak. Ja, ich stopfe ihn mir in die Pfeife, wenn ich gerne einen aromatisierten Tabak habe, aber auf den für Aromaten typischen Black Cavendish (und Burley) verzichten möchte – trägt in anderen Tabaken der Black Cavendish die Zitrusnoten bei, so übernimmt dies die Bergamotte bei der DTM Jirsa Magister Kelly's Mixture.

DTM Jirsa Magister Kelly's Mixture

Ich empfehle für die DTM Jirsa Magister Kelly's Mixture größere Pfeifenköpfe und dann sollte der Tabak nicht zu fest gestopft werden. Virginia-Tabake als Ready Rubbed sind prädestiniert den Pfeifenkopf warm werden zu lassen. Deshalb ein größerer Pfeifenkopf der auch etwas «Holz vor der Hütte» hat. Auch braucht die DTM Jirsa Magister Kelly's Mixture etwas Platz, um sich geschmacklich entfalten zu können. Und dies geht in größeren Pfeifenköpfen besser.

Und für mich fast der wichtigste Punkt für einen aromatisierten Tabak – die Tabakstärke passt zur Aromatisierung. Tabak und Aromatisierung gehen Hand in Hand. Keine der Beiden dominiert im Geschmacksbild – passt für mich persönlich genau.

Aromatenraucher können die DTM Jirsa Magister Kelly's Mixture ohne Vorbehalt einmal ausprobieren. Wer eine ausgeprägte Zitrusnote sich in einem Tabak vorstellen kann, sollte die DTM Jirsa Magister Kelly's Mixture einmal ausprobieren. Bergamotte und etwas Vanille sind sicherlich nicht alltäglich, aber auch nicht jedermanns Geschmack.

Abschließend muss ich sagen das die Dose mit der DTM Jirsa Magister Kelly's Mixture sich bereits über ein Jahr in meiner Tabakbar befunden hat, bevor ich sie geöffnet habe. Es kann also durchaus sein, dass sich eine «frische» Dose geschmacklich etwas anders präsentiert.

Bewertung

  • Stärke: 3 von 5 Punkten
  • Geschmack: 3 von 5 Punkten
  • Aromatisierung: 3 von 5 Punkten
  • Raumnote: süßlicher Virginia-Duft; die Aromatisierung ist in der Raumnote nicht vorhanden.

Legende:

1 – sehr mild;
2 – mild bis mittelstark/mild bis medium;
3 – mittelstark/medium;
4 – mittelstark bis stark/medium bis voll
5 – Stark/(sehr) voll

Linktipps

Fotos (c) 2018 Christian Czinczel