Interview Hans Wiedemann - The Untouchables Special Mixture

Eine der größten Überraschungen in der Welt der Pfeifentabake im Jahr 2018 war der The Untouchables Special Mixture, der in Zusammenarbeit von zwei der bekanntesten Tabakblendern in Deutschland entstanden ist. Die Rede ist von Hans Wiedemann von HU Tobacco und Michael Apitz von Dan Pipe / DTM (Dan Tobacco Manufacturing).

Interview Hans Wiedemann

Bereits bei der Vorstellung der The Untouchables Special Mixture hat Hans Wiedemann angedeutet, wie der Tabak entstanden ist – eine Zusammenarbeit von zwei Tabak-Enthusiasten, die es bisher so noch nicht gegeben hat.

Nun ist der The Untouchables Special Mixture seit einigen Wochen auf dem Markt. Und wie von den beiden Machern hinter dem Tabak vorausgesehen, gibt der «Untouchables» in der Community der Pfeifenraucher einiges zu reden und zu diskutieren.

HU Tobacco & DTM M.A. The Untouchables Special Mixture

Wir von tabak-pfeife.com haben den The Untouchables Special Mixture (HU Tobacco & DTM M.A. The Untouchables Special Mixture) bereits vorgestellt und können nur bestätigen, dass man ihn einmal in der Pfeife gehabt haben muss – schon allein aus dem Grund, dass man nur dann sich ein Urteil bilden kann.

Aber der «Untouchables» hat uns auch neugierig gemacht, etwas mehr über die Entstehungsgeschichte zu erfahren. Deshalb haben wir Hans Wiedemann gefragt, ob er uns etwas zur Entstehung des The Untouchables Special Mixture erzählen kann.

Ja, dass konnte er und es war sehr interessant, spannend und anregend das folgende Interview zu führen.

Das Interview

Interview Hans WiedemannTabak-pfeife.com: Wie lange kennt ihr Euch schon? Wenn man zusammen einen neuen Tabak blendet, muss man dann den Geschmack des anderen kennen?

Hans Wiedemann: Michael und ich kennen uns nun schon seit gut 25 Jahren. Ich weiß noch, wie ich ihn Anfang der 90er im Grashof (erstes Domiziel von damals noch Danske Pipe) kennenlernte. Pfeifentechnisch bin ich mit Dan Pipe und auch mit Michael aufgewachsen. Klar kennt man da die Vorlieben des Anderen. Man spricht ja viel über die Pfeife. Wir beide haben den jeweiligen Werdegang des Anderen ja auch von Anfang an begleitet.

Wie ist die Idee zu dem Tabak entstanden? Wer hatte die Idee gemeinsam einen Tabak zu kreieren?

Also den Grundstein für dieses Projekt hatte Michael gelegt. Im Januar 2018 hat mir Michael die Idee unterbreitet. Klar war ich sofort Feuer und Flamme. Das hat es ja in Deutschland noch nie gegeben. Wichtig für uns war, dass wir hier die Freiheit hatten, das zu machen, was wir wollten und nicht etwas was in bestehende Sortimente passen muss.

Irgendwie hat sich so ein Projekt auch angeboten. Beide kreieren wir ja Tabakmischungen, allerdings mit völlig unterschiedlicher Ausrichtung. Aber genau dieser Umstand war sehr förderlich für dieses Projekt. Gerade der unterschiedliche Denkansatz spiegelt sich bei den Aromen des Untouchables bestens wider. Der Pfiff bei dem Blend ist ja der Einsatz völlig konträrer Aromen. Zeder und Rose – herb würzig und blumig süß.

Wie habt ihr zusammengearbeitet? Zwischen Bayern und Lauenburg liegen doch einige Kilometer. Von der Kultur- und Sprachbarriere ganz zu schweigen?

Das wir uns zu Besprechungen nicht immer treffen können, stand natürlich fest. Aber Ideen und Musterbewertungen lassen sich auch problemlos per Telefon erledigen. OK, bei so einem Gespräch darf man es sich schon gemütlich machen. Das dauert dann schon seine Zeit. Zumal wir ja nicht immer der gleichen Meinung waren und natürlich jeder für seine Ideen leidenschaftlich kämpft. Gerade deshalb ist es wichtig, mit wem man so ein Projekt wagt. Aber Schritt für Schritt haben wir uns dem Endergebnis angenähert und bei der finalen Version waren wir beide vorbehaltlos der Meinung, dass das der Untouchables ist. Der Name ist hier wirklich Programm.

Wie ist die Tabakmischung und die Aromatisierung entstanden? Und wie habt Ihr Euch die Version, die jetzt in der Dose zu finden ist, geeinigt?

Am Anfang stand erstmal eine Ideensammlung. Wir wollten ja nicht auf herkömmliche Aromen zurückgreifen. Der Blend sollte ja was Besonderes werden. Da kann man mal total verrückte Ideen diskutieren. Die Zeder war dann gesetzt und im Lauf des Projektes sind wir dann noch auf das Rosenaroma gekommen. Das Ganze muss dann auch zu den verwendeten Tabaken passen. 

HU Tobacco & DTM M.A. The Untouchables Special Mixture in der Pfeife

Gab es es während der Entwicklung noch andere Proberaucher?

Nein, da wollten wir uns wirklich ganz auf und selbst verlassen. Es sollte ja auch unser und nur unser Blend werden. Das ist natürlich etwas riskant, aber alles andere wäre nicht ehrlich gewesen.

Bevor der Tabak dann veröffentlicht wurde, aber alles schon bei der EU angemeldet und somit unumstösslich war, habe ich zwei sehr guten Freunden mal eine Probe gegeben. Also ganz ruhig habe ich danach nicht geschlafen. Dafür ist der Blend einfach zu extrem. Aber normal wollten wir einfach nicht.

Wird es eine Neuauflage der Zusammenarbeit in Zukunft geben?

Eine gute Frage (lacht)……. Michael und ich haben darüber noch nicht gesprochen. Sowas soll man ja auch nicht inflationär betreiben, aber wenn Michael Lust darauf hat, wäre ich wieder mit im Boot. Michael ist ja ein echter Profi und ich kann hier noch viel lernen und allein deshalb wäre eine Neuauflage sehr reizvoll. Aber wie sagt man immer: Schau mer mal …

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Fotos (c) 2018 Christian Czinczel, Redaktionsbüro Kebschull, HU Tobacco

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