HU Tobacco - Indaba
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- Veröffentlicht: Mittwoch, 17. Juli 2019 06:00
- Geschrieben von Gerd Kebschull
Der nächste Tabak aus der African Line ist der Indaba. Ich bin eigentlich mehr ein Fan der Reihen Original Warehouseblend und gern auch mal was Aromatisches, die unter United Passion einsortiert werden. Kann der Indaba in die HU TOP5 vorstoßen?
Jenseits vom Mainstream
Dafür ist Hans Wiedemann bekannt: er mischt den Tabak immer mutig. Ob dieser letzten endes ein Erfolg wird, ist für Hans zunächst unwichtig. Für ihn ist relevant, eine gute Qualität abzuliefern und Pfeifenraucher anzusprechen, die das Besondere suchen. So war die Afrika Linie geboren.
Mutig ist es auch, Tabake zu verwenden, die eigentlich dem Zigarrenraucher zugeordnet werden: Brasil, Havanna. Vielleicht hatte der pfiffige Hans im Hintergedanken auch die Idee, gerade den Zigarrenraucher auch mal zu überreden, einmal eine Pfeife zu rauchen. Der Name African Line -- wie man im HU Tobacco Buch nachlesen kann -- ist auch entstanden, weil „ein nicht unbeträchtlicher Teil der verwendeten Grundtabak in Afrika wächst“.
Tabakbild
Grundlage ist ein mittelkräftiger Ready Rubbed Virginia, mit Kentucky Tabaken und als Gewürz Dark Fired Kentucky. Das verspricht Vielfältigkeit und durch den Dark Fired Kentucky auch ein Leichtgewicht.
In der Pfeife
Der Tabak ist perfekt konditioniert, weil er schon länger als sechs Monate auf seine Verkostung wartet. Aber das ist für Tabake aus der African Line eher positiv, weil die sich auch für die Einlagerung (Aged Tabak) eignen. Der Indaba erinnert mich schon etwas an den Manyara, obwohl dieser noch sehr viel mehr an verschiedenen Tabaken in der Mischung hat: unter anderem Burley, Perique, Orient, Brasil und einen Hauch Latakia. Spontan sortiere ich den Indaba mit einer Stärke von 3 bis 3,5 in die Rubrik Mittelstark ein.
Zweite und dritte Pfeife
Zwischendurch habe ich noch einmal den HU Tobacco - Manyara zum Vergleich geraucht. Ja, der Tabak ist ähnlich. So muss es ja auch sein - schließlich gehört er zur Serie African Line. Aber Nein, der Indaba ist irgendwie zielstrebiger, der Kentucky und vor allem wegen Dark Fired Kentucky drückt dem Manyara deutlich seine Stempel auf. Aber richtig ist, mit Firecured Virginia rückt der Manyara schon etwas an den Indaba heran. Beide haben aber trotzdem ihren Eigenständigkeit.
Gut finde ich am Indaba, dass man die Pfeife ruhig mal weglegen und dann gemütlich weiter rauchen kann ohne dass die Pfeife erneut angezündet werden muss. Je länger man die Pfeife raucht, umso besser wird der Tabak.
Hersteller
Flavor: Nature ...The Indaba, eine Mischung, die sich nur schwer in gängige Schablonen pressen lässt. Mittelkräftige ready rubbed Virginias, robuste Kentucky Tabake und darkfired Virginia, verleihen dem Indaba sein unverwechselbares Geschmacksbild. Ein Blend mit schön schattierter, angenehmer Süße und Würze. Ein cremiger Rauchgenuss abseits des Alltäglichens.
- Stärke 4 (6)
- Geschmack/Aroma -
- Skala 1 (leicht) - 6 (stark)
Unser Meinung
- Stärke: 3 bis 3,5 von 5 Punkten ("medium"; kein all-day Material)
- Geschmack: 2 von 5 Punkten (durch den "Darkfired Virginia")
- Aromatisierung: 0 von 5 Punkten (Tabak pur)
- Raumnote: tolerierbar, kein Party-Tabak
Legende:
1 – sehr mild;
2 – mild bis mittelstark/mild bis medium;
3 – mittelstark/medium;
4 – mittelstark bis stark/medium bis voll;
5 – stark/(sehr) voll.
Fazit
Der Indaba ist definitiv kein Starter-Tabak. Auch Pfeifenfreunde, die mehr auf dänische Mischungen stehen, werden den Tabak eventuell nicht in ihre Top5-Liste einsortieren. Wer aber einen naturreinen Tabak jenseits des Mainstreams sucht, wer Kentucky und auch Dark Fired Kentucky mag, der wird an diesem Tabak seine Freude haben. Ich rauche diesen Tabak gern - nicht jeden Tag - aber er passt zu einem speziellen Anlass -- natürlich perfekt auch zu einem rauchigen Glas Whiskey.
*Alle Preise ohne Gewähr Stand 06-2019
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Fotos (c) 2019 Redaktionsbüro Kebschull