Mein Pfeifenjahr 2018

Mein Pfeifenjahr 2018

Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen und man hat oder nimmt sich die Zeit über das Vergangene nachzudenken – und man hört nun auch oft den Satz „Wie schnell die Zeit doch vergeht“. Ja, schon wieder ein Jahr vorbei. Und auch ich denke darüber nach, was sich in meinem Pfeifenschrank und Tabakbar geändert hat oder gleichgeblieben ist. Es gibt Erkenntnisse, Veränderungen, Erstaunliches, und Begegnungen, an die man sich gerne zurückerinnert.

Mein zweites Jahr tabak-pfeife.com

Das erste gesamte Jahr, dass ich für tabak-pfeife.com Artikel geschrieben habe. Letztes Jahr habe ich bereits einige Beiträge verfasst, aber regelmäßig sind Beiträge von mir ab Anfang 2018 erschienen. Und ich bin auch ein wenig stolz darauf, dass ich es geschafft habe, mehr oder weniger zahlreiche Beiträge zu verfassen.

Ein Pfeifchen am Ufer des Bodensees

Angespornt haben mich dazu meine beiden Mitautoren Gerd Kebschull und Deniz Beck. Man will natürlich mit seinen Beiträgen nicht hinten anstehen, wenn die beiden Mitstreiter so viele gute und schöne Beiträge veröffentlichen. Zumindest bei der Anzahl der Beiträge konnte ich fast mithalten – die inhaltliche Beurteilung überlasse ich gerne unseren Lesern.

Highlights 2018 – HU Tobacco (Hans Wiedemann) und Besuch im Pipe House Koblenz

Neben den unzähligen Pfeifenereignissen und -geschichten, die man regelmäßig erlebt, schaue ich gerne auf zwei Highlight im Jahr 2018 zurück.

Hans Wiedemann von HU Tobacco

Das erste Highlight ist unser Kontakt zu Hans Wiedemann, dem Kopf und Macher hinter HU Tobacco. Leider hat sich für mich noch nicht die Gelegenheit ergeben, sich mit Hans persönlich zu treffen. Was aber auf meiner Wunschliste für 2019 ganz oben steht. Denn schon der Austausch über E-Mail mit Hans ist so herzlich und inspirierend, dass ich es kaum erwarten kann, ihn einem persönlich kennen zu lernen.

Hans Wiedemann, der Macher hinter HU Tobacco

Hans hat uns zwar mit dem einen oder anderen Tabak versorgt, aber was viel interessanter war, waren die Geschichten hinter den Tabaken. Wann hat er die Idee zu einem Tabak gehabt oder was hat ihn für den Namen zu einem Tabak inspiriert. Auch interessant war es von Hans zu erfahren, welche seiner eigenen Tabake oder Tabake anderer Hersteller er persönlich selbst gerne in der Pfeife hat.

Ganz besonders hat es mich gefreut, als mir Hans im Herbst angeboten hat, einer der ersten Dosen des neuen HU Tobacco & DTM The Untouchables Special Mixture (HU Tobacco & DTM M.A. The Untouchables Special Mixture) zu schicken. Den Tabak hat Hans mit Michael Apitz von DTM entwickelt. Mit Hans Wiedemann und Michael Apitz haben sich zwei der großen Namen in der deutschen Tabakblender-Szene zusammengetan, um einen Tabak zu kreieren. Es war hoffentlich nicht das letzte Mal, das die beiden zusammengearbeitet haben.

HU Tobacco & DTM The Untouchables Special Mixture

Als Pfeifenraucher dürfen wir uns bereits auf 2019 freuen. Denn wie ich von Hans erfahren habe, ist er schon wieder dabei an neuen Kreationen zu tüfteln – schon aus diesem Grund sollten sich alle den 04.05.2019 dick im Kalender anstreichen. Man verrät sicherlich nicht Zuviel, wenn man sagt, dass Hans auch im Jahr 2019 wieder in Lohmar dabei ist und einiges im Gepäck hat.

Besuch im Pipe House Koblenz

Mein zweites persönliches Highlight war der Besuch bei Jürgen Wilde vom Pipe House in Koblenz. Einmal im Jahr nehme ich die ca. 500 km von Zürich an den Nürburgring in die Eifel unter die Räder, um meiner zweiten großen Leidenschaft Motorsport zu frönen. Kurz bevor man die Autobahn in Richtung Eifel nimmt, kommt man an Koblenz vorbei. Auch in diesem Jahr habe ich mir die Möglichkeit nicht entgehen lassen, die Autobahn zu verlassen, um das Pipe House in der Koblenzer Altstadt zu besuchen.

Im Gespräch mit Jürgen Wilde vom Pipe House in Koblenz

Dieses Jahr habe ich mich bei Jürgen Wilde, dem Senior-Chef des Pipe House angemeldet, um mich mit ihm über die 85-jährige Geschichte des Pipe Houses zu unterhalten. Das 85-jährige Bestehen wurde in 2018 im Pipe House mit speziellen Pfeifen, Pfeifentabak und Zigarren gebührend gefeiert. Jürgen Wilde hat mir nicht nur viele schöne Geschichten aus den letzten 85 Jahren erzählt, sondern hat mich auch durch die drei Stockwerke des Pipe Houses geführt. Den mehrstündigen Besuch haben wir dann zusammen bei einer Pfeife und einem Glas Rum ausklingen lassen.

85 Jahre Pipe House - Jubiläumspfeife und -tabak

Und natürlich habe ich das Pipe House an diesem Tag im August nicht ohne Beute verlassen. Neben Tabaken der Hausmarke und habe ich auch meine erste Caminetto-Pfeife erstanden. Aber dies ist wieder eine andere Geschichte und eine gute Überleitung zu meinen Pfeifen und Tabaken im Jahr 2018.

Mein Pfeifenschrank

Auch im Jahr 2018 habe ich mir vorgenommen, mich beim Pfeifenkauf zurückzuhalten – und um es auch gleich vorwegzunehmen – so hat es auch in diesem Jahr nicht so richtig funktioniert. Zwar stehe ich oft vor meinem Pfeifenschrank und denke mir, dass ich eigentlich genug Pfeifen habe. Aber irgendwie wird meine Liste der Pfeifen, die ich unbedingt noch in meinem Pfeifenschrank haben möchte nicht kürzer …

10 neue, alte Pfeifen aus den 1990er Jahren

Beim Stöbern durch das Angebot von Ricardo – dem Schweizer eBay – hat ein Angebot meine Aufmerksamkeit erweckt. Dort wurden 10 Pfeifen angeboten. Das ist erst einmal nichts Besonderes. Aber die Bilder haben darauf schließen lassen, dass die Pfeifen ungeraucht waren. Nach einem kurzen E-Mail-Austausch mit dem Anbieter war klar, dass es sich um ungeraucht Pfeifen aus den 1990er Jahren handelt.

Zwei der 10 "neuen, alten" Pfeifen - COMOY´s The Everyman 270 und Lorenzo 507S

Es waren ausschließlich Billiards, aber eine schöner als die andere. Darunter waren Georg Jensen, Lorenzo, Stanwell und Savinelli und Comoy´s. Ich konnte einfach nicht anders und habe mitgeboten. Am Ende habe ich dann für einen für mich vernünftigen Preis den Zuschlag bekommen.

Ich muss gestehen, dass ich noch nicht alle Pfeifen eingeraucht habe – bis jetzt eine der beiden Georg Jensen, eine Lorenzo und eine Stanwell. Aber bisher sind es alle sehr gute Rauchgeräte.

Meine erste Caminetto – Caminetto Jahres Pfeife 2018 „Sabbiata“

Beim oben erwähnten Besuch im Pipe House in Koblenz, habe ich natürlich Jürgen Wilde gefragt, was seine bevorzugte Pfeifenmarke ist. Nachdem Jürgen Wilde bedauert hat, dass Stanwell nicht mehr das ist, was es einmal war und andere Marken gar nicht mehr erhältlich sind, hat sich seine Miene dann aufgehellt.

Die Familie Ascorti mit ihren Marken Ascorti und Caminetto baut für ihn zurzeit mit die besten Pfeifen – neben Paul Winslow. Und dies nicht zuletzt, weil die Familie Ascorti ein Lager mit ausgezeichneten Hölznern hat. Leider gibt es für den Vertrieb von Pfeifen von Ascorti und Caminetto im deutschsprachigen Raum (Deutschland, Schweiz und Österreich) ein lizenzrechtliches Problem. Doch John Aylesbury hat es seit einigen Jahren möglich gemacht, dass die Pfeifen von Ascorti und Caminetto nun in Deutschland wieder angeboten werden können.

Caminetto Jahrespfeife 2018 "Sabbiata"

So bin ich dem Rat von Jürgen Wilde gefolgt und habe mich für die Caminetto Jahrespfeife 2018 in der Sabbiata-Ausführung (sandgestrahlt) entschieden. Die Pfeife ist nun seit August beim mir in Gebrauch und ich muss sagen, dass sie alle meine Erwartungen übertroffen hat. Die Caminetto Jahrespfeife 2018 gehört ganz sicher zu meinen Top-3-Pfeifen in meinem Pfeifenschrank.

Meine persönliche Tabak-Neuentdeckungen

Als bekennender "Wenigraucher" – eine Pfeife am Tag, aber auch nicht jeden Tag der Woche. Ich weiß, von den „echten“ Pfeifenrauchern werde ich dafür belächelt und manche zählen mich nicht einmal zum Kreis der „ständigen“ Pfeifenraucher – ist die Anzahl der Tabake, die ich in einem Jahr rauche, dann doch eher bescheiden im Vergleich zu anderen Pfeifenrauchern.

Aber trotzdem möchte ich vier Tabake kurz vorstellen, die mich im Jahr 2018 begeistert haben. Auch auf die Gefahr hin, dass diese Tabake für viele andere Pfeifenraucher vielleicht „ein alter Hut“ sind.

Pipe House Virginian Golden Flake

Auch eine Entdeckung aus meinem Besuch im Pipe House in Koblenz. Der Pipe House Virginian Golden Flake ist eine Virginia-/Perique-Mischung, die bei mir zu 100% ins Schwarz trifft. Leider ist die 100g Dose in der Zwischenzeit geleert und ich bedauere es, dass ich nur eine Dose mitgenommen habe. Aber dies steigert auch die Vorfreude im nächsten Jahr wieder beim Pipe House vorbeizuschauen.

Pipe House Virginian Golden Flake

HU Tobacco United Passion Tillerman

Im 2018 habe ich einige Tabake von HU Tobacco probiert. Besonders die Tabake aus der United Passion-Reihe haben sich in meiner Pfeife befunden.

Der HU Tobacco United Passion Tillerman ist mein absoluter Favorit. Ein Virginia-Flake mit einer dezenten Schoko/Nussflavor. Der Clou des United Passion Tillerman ist der leicht seifige Geschmack. Dies klingt zwar etwas ungewöhnlich, um nicht zu sagen komisch, aber ich konnte von diesem Geschmacksbild nicht genug bekommen.

HU Tobacco United Passion Tillerman

Der United Passion Tillerman ist seit der ersten Dose ein ständiger Vertreter in meiner Tabakbar. Ich persönlich kennen keinen anderen Tabak, der mit dem United Passion Tillerman vergleichbar ist. Ein Tabak, den man so nur bei HU Tobacco bekommt. Hersteller von «Mainstream»-Tabaken würden sich gar nicht getrauen, einen solchen Tabak in ihr Sortiment aufzunehmen.

Mac Baren HH Latakia Flake

Im Rahmen meiner Sommertabake 2018 habe ich mich als Latakia-Vertreter für den Mac Baren HH Latakia Flake entschieden. Mein bisheriger Latakia-Favorit war der Mac Baren HH Vintage Syrian. Aber da dieser nicht mehr lieferbar ist. Ich habe natürlich den «Nachfolger» HH Vintage Latakia ausprobiert. Aber ich muss sagen, dass ich dem HH Latakia Flake den Vorzug gebe. Für meine Verhältnisse war die erste Dose in Lichtgeschwindigkeit geleert und wurde auch sofort wieder ersetzt.

Mac Baren HH Latakia Flake

Die Geschwister Falkum Flake KA, John Aylesbury Dragon Flake und Pipe House Maximilian´s Flake

Angefangen hatte es mit dem Falkum MF Flake KA. Ich habe einen aromatisierten Flake gesucht und habe mit dem Flake KA von Falkum einen gefunden der mir sehr gut geschmeckt hat. Mittelkräftiger Flake mit einer schönen Karamell-Aromatisierung.

Jemand hat mir dann den John Aylesbury Dragon Flake empfohlen. Schon die Beschreibung hat ähnlich geklungen. Nach dem Öffnen der Dose und der ersten Pfeife war ich mir dann fast sicher. Das sind Geschwister. Sind ja beide von Kohlhase & Kopp hergestellt und der Tabak wird wahrscheinlich unter verschiedenen Namen vertrieben? Nachdem ich dann den Maximilian´s Flake vom Pipe House geöffnet habe, habe ich dann den «Dritten im Bunde» entdeckt.

Drei Geschwister

Und wie finde ich das? Hervorragend. Schon mindestens drei Namen und damit auch drei Bezugsmöglichkeiten für einen meiner im Jahr 2018 entdeckten Lieblingstabake.  

Und wie jedes Jahr das Versprechen ….

… weniger Pfeifen zu kaufen. Ich werde versuchen es auch wieder in 2019 umzusetzen, aber da müsste mir man doch wohl verbieten einen Pfeifenladen zu betreten …. Meine Pfeifenwunschliste spricht eindeutig dagegen.

Was ich dagegen versprechen und einhalten möchte, ist in 2019 Schweizer Tabak- und Pfeifenfachgeschäft vorzustellen. Die Dichte an Fachgeschäften in der Schweiz ist sehr hoch und das Angebot lässt keine Wünsche offen. Also seid nicht verwundert, wenn ihr von mir zukünftig mehr über Roman Peter, Urs Portmann, Wellauer & Co. lesen werdet – und ich Tabake vorstellen werde, die man in Deutschland nicht kaufen kann 😉

Das Jahr 2018 war für mich als Pfeifenraucher und Autor von tabak-pfeife.com sehr interessant und ereignisreich. Ich möchte mich bei allen Lesern unserer Seite bedanken und hoffe, dass ihr auch in 2019 bei uns vorbeischaut.

Ich wünsche Euch allen alles Gute für 2019. Genießt Eure Pfeifen und ich wünsche Euch immer mindestens einen Fingerbreit Tabak in Euren Pfeifen.

Linktipps

Fotos (c) 2018 Christian Czinczel, HU Tobacco