Christian Czinczel - Meine Top-10-Tabake

Was sind meine Lieblingstabake?

Unter Pfeifenrauchern stellt man sich früher oder später die Frage: "Du, was sind eigentlich Deine Lieblingstabake?" oder "Was sind Deine Top-10-Pfeifentabake?". Ich habe die Antwort auf diese Frage lange vor mir hergeschoben und vermute, die Frage auch mit diesem Beitrag nicht beantworten zu können.

Keine einfache Frage

  • ... oder ich kann mich nicht so recht entscheiden
Immer ein fingerbreit Tabak in der Pfeife

Eine Liste mit Lieblingstabaken – am besten in einer Reihenfolge von 1 bis 10 – kann ich für mich persönlich nicht erstellen. Ich möchte auch gar keine Liste mit meinen Lieblingstabaken haben. Dafür gibt es einfach zu viele gute Tabake, dass ich mich auf ein paar wenige festlegen möchte oder könnte.

Ja, es gibt aber Tabake, die sich öfters bis sehr häufig in meiner Tabakbar befinden. Wobei diese Tabake auch keinen festen Platz in meiner Tabakbar beanspruchen können. Es gibt Tabake, die ich sehr häufig in meiner Tabakbar hatte, denen ich später wenig oder keine Beachtung mehr geschenkt habe. Andere Tabake wiederum waren in der Vergangenheit nur seltene Besucher oder ich kannte sie überhaupt nicht, sind nun aber nicht aus meiner Tabakbar wegzudenken.

Aber zugegeben es gibt Pfeifentabake, die sich mehr oder weniger immer in meiner Tabakbar befinden. Diese möchte ich hier vorstellen.

Aber zuerst ein paar Worte zu Tabaken, die ich mag. Da beginnt bereits mein Dilemma. Eigentlich mag ich alle Arten von Pfeifentabak – sei es Aromaten, naturnahe Mischungen oder englische Mischungen mit mehr oder weniger Latakia. Ich mag sie alle. Allerdings hat jeder Tabak bei mir "seine Zeit" und zwar primär abhängig von der Jahreszeit und der damit verbundenen Temperaturen.

In der warmen Jahreszeit bevorzuge ich naturnahe Tabakmischungen – eine leichte Aromatisierung darf dazugehören. In der kälteren Jahreszeit greife ich dann gerne zu stark aromatisierten Tabaken. Aber auch hier gilt: Die Ausnahme bestätigt die Regel. Was ich zu jeder Jahreszeit genieße, sind Tabake mit Latakia. Wobei Latakia-Mischungen «Phasen haben". Es kann durchaus vorkommen, dass ich zwei bis drei Wochen fast ausschließlich Tabake mit Latakia rauche, um sie dann für einige Wochen wenig oder gar nicht in die Pfeife zu stopfen.

Aber jetzt los mit meiner Liste …

Die Aromaten - mit kräftiger Aromatisierung

Starten wir mit den aromatisierten Tabaken. Dort gehört sicherlich der Falkum MF Amorellizu meinen Favoriten – die süßliche Weißwein-Aromatisierung ist unübertroffen. Besonders hat es mir auch der Falkum MF Free Minds No. 2 angetan. Fast 100% Black Cavendish mit einer kräftigen Himbeer-Aromatisierung. Wenn man es mag, gibt es nichts Besseres.

Falkum MF Amorelli und MF Free Minds No. 2
Peterson Limited Edition 2017 Christmas Blend

Aber auch der DTM Caro Mio und der DTM «7:1» aus der M.A.-Reihe (Michael Apitz) von Dan Pipe sind mit ihrer Vanille/Karamell/Amaretto-Aromatisierung sehr häufig in meiner Tabakbar anzufinden. Auch diese beiden, wie der MF Free Minds No. 2 von Falkum, basieren auf Black Cavendish und einer starken Aromatisierung – ich glaube dies ist ein «Geschmacksmuster».

Ein Tick von mir: In der Vorweihnachtszeit muss es ein Weihnachtstabak sein. Dann greife ich meistens zu den Weihnachtstabaken von Peterson. Ich hätte mir gewünscht, dass der Peterson Limited Edition 2017 Christmas Blend nicht nur ein Weihnachtstabak gewesen wäre.

Die Liste der aromatisierten Tabake möchte ich mit dem MF My Own von Falkum abschliessen. Zu diesem Tabak habe ich eine ganz persönliche Beziehung. Dies war der Tabak, der mich bei den ersten Schritten als Pfeifenraucher begleitet hat.

Falkum MF My Own - mein erster Tabak.

Naturnahe und leicht-aromatisierte Tabake

Bei den naturnahen bzw. naturnahen mit leichter-aromatisierten Tabaken ist zurzeit mein absoluter Favorit der St. Bruno Flake von Mac Baren. Bei diesem Tabak kann ich nur sagen, er kam, sah und siegte. Aber kürzlich habe ich einen anderen Flake entdeckt, der dem St. Bruno Konkurrenz machen könnte …

Auch relativ neu – wie der Mac Baren St. Bruno Flake – ist die Peterson Irish Dew Mixture. Am Anfang hatte ich ein etwas zwiespältiges Verhältnis. Alles was er versprochen hat – Whiskey-, Vanille- und Schokolade-Aromen – war für mich nicht schmeckbar. Aber irgendwie konnte ich nicht aufhören den Tabak zu rauchen und als der Pouch geleert war, habe ich sofort für Ersatz gesorgt.

Mac Baren St. Bruno Flake & Peterson Irish Dew Mixture

Jetzt zu einem Plug in dieser Runde. Dabei handelt es sich um den Motzek TAK Plug No. 2. Ein Plug aus Virginia und Black Cavendish. Für mich gibt es nicht «Runderes» in der Pfeife und ein echter All-Day-Smoke. Jedoch muss ich zugeben, dass ich bisher noch wenige Motzek-Tabake probiert habe. Und ich bin mir sicher, dass es für mich noch Vieles zu entdecken gibt.

 

Motzek TAK Plug No. 2

Damit ist es Zeit, sich einem Schweizer Tabaken zuzuwenden. Roman Peter Fox Cake. Virginia/Perique-Curleys. Herrlich erdiger und ehrlicher Tabakgeschmack. Nicht für jede Tageszeit, aber für jeden Tag. Trotzdem kaufe ich ihn mir zu je 50g. So kann ich öfters den Laden von Roman Peter besuchen und dann neben dem Tabakeinkauf seine neuesten Pfeifen aus seiner Werkstatt bewundern.

Roman Peter Fox Cake

In dieser Kategorie darf ich natürlich nicht meine geliebten Dunhill De Luxe Navy Rolls und den Dunhill Dark Flake vergessen. Zu diesen Klassikern muss man keine weiteren Worte mehr verlieren.

Und zum Schluss etwas Latakia

So, nun zum Thema Latakia-Tabak. Dort kann ich nicht sagen, dass ich einen absoluten Favoriten habe. Es gibt einige Tabake, die ich regelmäßig in der Tabakbar habe. Dazu gehören DTM Bulldog Medium Cut, Dunhill My Mixture 965, Mac Baren Latakia Flake und MF 20th Century. Aber einen echten Liebling? Da gibt es nur einen – den Mac Baren Vintage Syrian. Und was passiert? Aus Mangel an Latakia aus Syrien, wurde dieser Ende 2017 eingestellt. Nachfolger gesucht.

 

Mac Baren Vintage Syrian. Nachfolger gesucht.

Ich bleibe wohl die Antwort schuldig ...

Nun ist doch eine Reihe von Tabaken zusammengekommen. Aber wie bereits eingangs gesagt, diese Liste ist und soll nicht abschließend sein. Wenn man mich in sechs Monaten fragt, sieht die Liste sicherlich anders aus.

Zurzeit habe ich die Tabake von John Aylesbury für mich entdeckt. Und auch in der Schweiz gibt es sehr viele Tabak-Schätze, die noch auf mich warten. Ich finde gerade diese große Vielfalt und hervorragende Qualität faszinierend, die man auf dem Markt für Pfeifentabak findet.

Auf der anderen Seite kann das Angebot auch überwältigend sein und ich kann nachvollziehen, dass es Pfeifenraucher gibt, die sich für ihre Top-10 entschieden haben und die vielen anderen Tabake anderen zum Rauchen überlassen.

Hier hat man als Pfeifenraucher das Vergnügen seinen Weg finden. Ich persönlich habe meine Tabake in der Tabakbar, die ich sehr oft rauche. Diese stellen auch den Großteil meiner Tabakbar. Die restlichen Tabake sind «Neue», die darauf warten entdeckt zu werden.

Die Welt der Pfeifentabake ist viel zu vielfältig und interessant, um sie in eine Liste zu pressen. Ich wünsche allen immer einen "Fingerbreit Tabak in der Pfeife".

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Fotos © 2018 Christian Czinczel, 11i-photography