Tabakdosen datieren - so geht´s
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- Veröffentlicht: Sonntag, 01. Juli 2018 06:00
- Geschrieben von Deniz Beck
Auch ihr habt eure Freude daran, wenn euch eine „aged“ Dose in die Hände fällt? Ihr würdet gerne eure Tabakdosen datieren können? Ihr schaut neidvoll nach Amerika rüber, wo einige Hersteller das Herstellungsdatum selbst auf die Dose kleben?
Tabakdosen datieren
Dosen zu datieren ist auch hier in Europa nicht unmöglich!
Denn einige Hersteller haben ihre Dose mit – mal mehr und mal weniger – verständlichen „Codes“ versehen, die das Datum der Abfüllung teilweise bis auf den Tag genau bestimmen lässt.
Vorab: Nachfolgend alle Hersteller, zu denen ich Informationen rauskriegen konnte. Wer weitere Infos hat andere Hersteller zu datieren, bitte ergänzen! :-)
Mac Baren
Mac Baren macht es einem relativ leicht beim Datieren – vorausgesetzt ihr wollt die Dosen datieren, denn die Pouches haben komischerweise nicht den nachfolgenden „Code“.
Entschlüsseln wir den Code mal gemeinsam:
- 09 => Welche Maschine hat die Dose abgepackt? In diesem Fall Maschine Nr. 9 (bemerkenswerterweise war jede meiner Mac Baren Dosen bisher von Maschine Numero 9 abgepackt!)
- 13 => Jahr der Abfüllung; sprich 2013 in diesem Fall
- 266 => Kalendertag der Abfüllung; in diesem Fall also Tag 266 im Jahr 2013. Somit kommen wir auf den 23. September (Zur Hilfe benutze ich gerne diese Seite)
- 1 => Welche Schicht war zu Gange? In diesem Fall „Schicht 1“, was für die Tagesschicht steht
- 33617 => Im Prinzip für uns total uninteressant, aber der Vollständigkeit halber: Diese 5 Ziffern stehen für interne Gebinde-Nummer.
Dunhill (Orlik Produktion ab 2010)
Dosen, die von Orlik für Dunhill produziert und abgepackt wurden, lassen sich auch relativ einfach datieren! Neben dem Scanner-Code ist auch hier ein „Code“ zu finden.
Aufgeschlüsselt ergeben sich folgende Informationen:
- CB => Fabrik/Hersteller (in diesem Fall die Scandinavian Tobacco Group (STG) in Dänemark)
- 02 => Die Maschine, die den Tabak produziert hat; in diesem Fall Maschine „02“
- 7 => Produktionsjahr ab 2010 gezählt; sprich in diesem Fall 2017
- F => Monat; in diesem Fall der 6. Monat (F ist der 6. Buchstabe; Januar=A; Februar=B; März=C usw.), sprich Juni!
- 4 => Tag der Produktion (also 4. Tag des Juni = 4. Juni)
- 7 => Schicht die gearbeitet hat (Schicht 7 in diesem Fall)
- Also ist unsere Dose am 4. Juni 2017 produziert worden!
Dunhill (ältere Produktionen)
Dunhill Dosen aus älteren Produktionen und von anderen Herstellern lassen sich auch grob datieren. Das Ganze ist aber sehr ausführlich und wurde auf folgender Seite schon perfekt erklärt. Wer also eine alte Dunhill Dose datieren möchte, kann HIER reinschauen.
Hier findet ihr auch Tipps um Dosen von anderen englischen Produzenten zu datieren (z.B. Rattrays, Ashton, Balkan Sobranie, Bell’s Three Nuns).
Orlik (z.B. Erinmore, Golden Sliced (OGS), Davidoff und weitere)
Orlik hat zwei verschiedene Codes im Umlauf. Für Dunhill Dosen ab 2012 gilt das oben beschriebene. Aber andere Blends/Marken, die von Orlik produziert werden, sowie Dunhill Dosen vor 2012 tragen folgenden Code.
Leider habe ich keine Orlik Dose im Haus, deswegen nur in Schriftform:
Neben dem Scanner-Code ist auch hier ein 10-stelliger Code. Als Beispiel eine Dose, die von SmokingPipes entschlüsselt wurde:
- „1408070314“
- 14 => Das Produktionsjahr (ab 2000 gezählt), sprich in diesem Fall 2014
- 08 => Tag der Produktion, also der 8. Tag des Monats bei dieser Dose
- 07 => Monat der Produktion (Januar=01; Februar=02 usw.), sprich der 7. Monat – Juli
- 0314 => die letzten vier Ziffern sind wieder interne Gebinde-Nummern.
Hinweis: Hier auch als Bild auf SmokingPipes
Im Prinzip ganz einfach und dem Code von Mac Baren nicht unähnlich. Jetzt kommen wir aber zu etwas schwierigeren Codes, die es zu knacken gilt…
Samuel Gawith / Gawith & Hoggarth
Wenn auch etwas schwieriger, lassen sich auch Dosen aus dem Hause Gawith datieren. Dafür werft ihr „einfach“ einen Blick auf den kleinen Aufkleber auf der Seite:
Leider hier nicht mehr so gut zu erkennen, aber der Code lautet „05 258“. Wir entschlüsseln wie folgt:
Fünf Ziffern, erst zwei, dann drei.
Die ersten zwei Ziffern datieren den Tag der Produktion und die letzten drei den Monat. Klingt einfach, oder? Jetzt kommt aber der Haken:
Samuel Gawith fängt am 1. Dezember 1995 an zu zählen. Also wäre der Code „01 001“, wäre das der 1. Dezember 1995. Beim Datieren wird euch diese Seite behilflich sein. Der 1. Dezember 1995 ist heute 269 Monate her. Eine Dose, die heute produziert würde, würde also den Code „17 269“ (17= 17. Tag des Monats; 269 = 269 seit dem 1.12.95) tragen.
Unsere Dose trägt aber den Code „05 258“, sprich 5. Tag des Monats und die 258 führt uns zum Juni. 2017. Also wurde diese Dose am 05. Juni 2017 produziert! Nicht ganz leicht, aber einfach auf dem Link schauen, wie viele Monate der 1.12.95 her ist, dann zurück rechnen auf die Zahl, die auf eurer Dose steht. Ein bisschen Gedankenakrobatik, aber wenn man es einmal verstanden hat geht es eigentlich. Aber trotzdem: Welcher Wirrkopp‘ hat sich sowas ausgedacht? ;-D
Fazit
Wie ihr seht, es ist mal mehr, mal weniger schwer - manchmal gar irrsinnig (ja, ich schaue dich an Sam Gawith!) - aber durchaus machbar!
Leider gibt es über unsere kleineren Deutschen Marken (Motzek, HU-Tobacco, Dan Pipe) keinerlei Infos zum Datieren der Dosen oder Beutel, die ich finden konnte. Hier würde ich mir persönlich wünschen, dass sie es den US-Pipe-Friends gleichtun und einfach einen kleinen Sticker mit dem Produktionsdatum auf die Dosen oder den Beutel kleben!
Auch große deutsche Hersteller, wie Kohlhase & Kopp (die auch für HU - Tobacco produzieren) lassen uns bisher im dunklen, ob es solche „Codes“ auf ihren Dosen gibt und wenn ja, wie man sie entschlüsselt. Wer aber weitere Infos oder Infos zu anderen Herstellern hat, kann diese sehr gerne hier ergänzen, würde mich sehr freuen! :-)
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Fotos (c) 2018 Deniz B.