HU Tobacco - Asmara (Foundation by Musicó)


Asmara - HU Tobacco

Heute wird es wieder exotisch! Denn mit HU-Tobacco verschlägt es uns mal wieder zur Wiege der Menschheit – mit dem Asmara aus der „Afrika-Serie“ reisen wir  in dessen Heimat, Asmara in Eritrea!

 

 

Die Geschichte(n) von Asmara 

(Bild | Links: Ras Alula | Rechts: Yohannes IV)

Asmara, die Hauptstadt Eritreas mit etwas mehr als einer halben Millionen Einwohner, hat schon die ein oder andere Geschichte erlebt. In den 1880er Jahren wurde aus mehreren kleinen Dörfern, die bis dahin das Gebiet des heutigen Asmaras ausmachten, die Hauptstadt der damaligen Provinz Hamasien. Yohannes IV. (Kaiser Äthiopiens und Fürst von Tigray – was übrigens auch ein Blend von HU-Tobacco ist) und Ras Alula (General und Politiker) eroberten die Region und gründeten »Asmara«.

Der Frieden währte nicht lange, denn schon 1889 eroberten die damaligen italienischen Faschisten das Gebiet. Asmara gewann bis 1932 zunehmend an Bedeutung im Italienisch-Äthiopischen „Abessinienkrieg“ (1935-36) und wurde das Zentrum des italienischen Aufmarschgebiets.

Neben den Gräueln eines völkerrechtswidrigen Angriffs- und Eroberungskrieges hinterließen die Nachfahren der Römer aber auch kulturelle und das Stadtbild prägende Einflüsse. Asmara wurde z.B. an die ebenfalls geschichtsträchtige Massaua-Biscia Schmalspurbahn angeschlossen. Sie führt von Massaua nach Asmara und wird seit 2015 nicht mehr genutzt, weil es einfach zu wenig Verkehr gab.

1941 dann wurde Asmara von britischen Truppen besetzt und zur britischen Kolonie gemacht und um 1950 übernahmen äthiopische Truppen Asmara und beraubten es seinem Status als Hauptstadt der Region. Erst 1991 wurde Asmara dann endgültig durch die „Eritreische Volksbefreiungsfront“ von der Kolonialherrschaft befreit und wieder zur Hauptstadt ernannt.

Eine Kuriosität, die es in Asmara gibt ist die „Nda Mariam" (auch „Koptische Marienkathedrale“), eine eritreisch-orthodoxe Kirche. Der Legende nach soll 400 v.Chr. hierher die Bundeslade gebracht worden sein.

Ich könnte noch einiges mehr erzählen, aber das würde zu weit führen. Wessen Interesse geweckt wurden ist kann ja mal durch die oben verlinkten Seiten und den Hauptartikel zu Asmara stöbern.

Die "Nda Mariam"; im Vordergrund Klangschalen

Die Geschichte(n) vom Asmara-Blend

Der Asmara-Blend hat aber auch eine interessante Geschichte an sich! Denn bei seiner Kreation wurde Zeit und Herzblut investiert, um diesen besonderen Tabak zu schaffen. Wer Interesse an der Entstehung des Blends hat, kann mal bei den Freunden der Tabakpfeife, wo der Entstehungsprozess des Asmaras aus erster Hand erzählt wird.

Es macht einfach Spaß, wenn ein Tabak so durchdacht daherkommt und einen zum forschen und stöbern anregt, so wie es die allermeisten HU-Blends machen. Der Asmara Blend versprüht nämlich ähnlich exotischen Charme wie die namensgebende Stadt in Eritrea. Eine runde Mischung aus Orienttabaken, 15% Latakia, helle und rote Virginias und etwas Perique. Also eher mild im Latakia-Department! Ganz klar… der Asmara ist ein „Orient-Blend“.

Schon beim Öffnen kommt der herrliche Orientduft aus der schlichten, aber ansprechenden Dose. Angenehm ätherisch, holzig und würzig mit milder Rauchigkeit. Man riecht nicht nur, dass der Asmara ein rassiger Orient-Blend ist, nein, auch im Tabaksbild dominieren die beige-gelben Fasern und werden von pechschwarzem Latakia und ein paar Krümeln Perique kontrastiert.

(Tabak-)Träume aus dem Orient

Der Ribbon-Cut könnte nicht einfacher zu handhaben sein und glimmt gutmütig die Füllung hinweg durch. „Der Asmara ist ein Orientblend der langsam und kühl geraucht durch sehr subtile Geschmacksnoten überzeugt.“ – schreibt Hans über den Asmara und die Betonung liegt hier für mich auf langsam und kühl! Denn dann kommen wirklich ein paar sehr feine, nuancierte Geschmacksnoten durch. Der Asmara ist ein Blend, bei dem es sich lohnt die Muße und Ruhe zu nehmen, ihn in einer stillen Stunde zu schmökern, weil er dann einfach so sehr an Tiefe gewinnt.

Der sehr ätherische Orient dominiert auch im Geschmack mit seinem holzig und erdigen, etwas blumigen und angenehm vollwürzigen Geschmack. Die 15% Latakia sind stets präsent, aber so subtil und gut ins Geschmacksbild eingeflochten, dass seine herbe, holzig-cremige Rauchigkeit wunderbar mit dem Orient harmoniert. Die natürliche Süße der Virginias bieten Kontrast zum vollwürzigen, leicht „scharfen“ (nicht beißend!) Orient.

Wüsste ich nicht, dass Perique drin ist, würde ich nicht drauf kommen! Er ist wohl in sehr homöopathischen Mengen vermengt worden und spielt sicherlich eine Rolle bei der satten, prickligen und leicht salzigen Würze des Blends. Der Star in dieser Komposition ist aber von Anfang bis Ende der (oder die?) Orient(s).

Als ich den Asmara das erste Mal rauchte, war ich auf der Suche nach einem Ersatz für den Dunhill Durbar. Da Dunhills Zukunft ja momentan unsicher ist, wagte ich mich an den Asmara und wurde mehr als positiv überrascht! Denn der Asmara schmeckt mir persönlich sogar besser als der Durbar! Hans selber meinte bescheiden, dass er den Dunhill Durbar auch sehr möge, aber der Asmara nicht an dieses Juwel heranreichen könne. Ich widerspreche! Klar… ist Geschmackssache, aber für mich ist der HU Tobacco - Asmara etwas nuancierter als der Dunhill Durbar und hat einfach einen vollmundigeren, würzigeren Geschmack im Vergleich zu dem schon ziemlich blumigen Durbar.

Fazit

Either way: Wer Orient-Blends wie den Durbar von Dunhill oder die Skiff Mixture von Samuel Gawith mag, wird an dem Asmara seine helle Freude haben! Der Preis von 19,10€* für 100g ist mehr als fair für einen Tabak von dieser Qualität und der wunderbar facettenreiche Geschmack, gepaart mit der schlichten, aber schönen Dose und dem interessanten Namen ergibt für mich einfach ein kugelrundes Raucherlebnis, wie ich es liebe. Genuss für Geist und Gaumen!

* Preise ohne Gewähr, Stand 04-2018

Unsere Bewertung

  • Stärke: 2,5-3 von 5 Punkten (Mild bis Medium)
  • Geschmack: 3,5 von 5 Punkten (aber schön vollmundig, charakterstark und würzig)
  • Aromatisierung: 0 von 5 Punkten (Natur)
  • Raumnote: tolerierbar (Orient und Latakia eben! ;-)... aber nicht aufdringlich und sehr tabakecht)

Legende:

1 – sehr mild;
2 – mild bis mittelstark/mild bis medium;
3 – mittelstark/medium;
4 – mittelstark bis stark/medium bis voll
5 – Stark/(sehr) voll

 

Linktipps

Fotos (c) 2018 Deniz Beck; Wikimedia Commons