Peterson Irish Mixutre

Peterson Irish Mixture

Die Irish Mixture von Peterson ist ein Klassiker unter den Pfeifentabaken von Peterson. Viele unter den Pfeifenrauchern werden ihn wohl unter seinem früheren Namen – Peterson Irish Whiskey – kennen. Aber dennoch ist der Peterson Irish Mixture einer Prämiere für mich. Ich mache zum ersten Mal bewusst Bekanntschaft mit einem starken Tabak mit Dark Fired Kentucky. Von Peterson wird er auch mit der Stärke 4 von 5 angegeben. Das ist die Stärke von Tabak, wovon ich üblicherweise die Finger lasse.

Richtig rauchen...

Aber ich wage es trotzdem. „Du musst ihn nur lernen, ihn richtig zu rauchen. Dann ist es ein Hochgenuss“, so die Aussage von Pfeifenfreunden, die schon seit langer Zeit sich nicht Besseres in ihrer Pfeife vorstellen können. Also werde ich mich unter die Schüler begeben, und lernen einen starken Tabak mit Dark Fired Kentucky zu rauchen. Ich wollte natürlich von meinen Pfeifenfreunden einen Tipp, wie man den „ihn richtig rauchen würde“. Antwort: „Das wirst Du schon rausbekommen. Das ist Teil der Erfahrung“. Ob das wohl gut gehen wird? Wir werden es sehen.

Tabakbild und Aromatisierung

Peterson Irish Mixture Tabakbild

Fangen wir mit etwas Einfachem an – Aromatisierung? Keine. Früher hat der eine oder andere beim Namen Irish Whiseky eine Vorstellung von einem Aromaten gehabt. Aber das war er nie. Für mich einer der wenigen Beispiele, wo die Namensänderung zu einer gewissen Verbesserung geführt hat.

Echt tabakig. Das ist das, was mir bei der ersten Geruchsprobe in den Sinn gekommen ist. Auch habe ich mich darauf eingestellt, dass der Dark Fired Kentucky das Geruchsbild dominiert. Aber dem ist nicht so. Vielmehr hat mir meine Nase den Virginia und den Buelry gemeldet. Heuig-grasige Duftnoten, die von einer dezenten, aber gut riechbaren Schokonoten des Burley untermalt werden.

Aber nach einiger Zeit, oder beim zweiten Schnuppern, hat man den Dark Fired Kentucky in der Nase. Ein unterschwellige Erdigkeit und eine dezente Rauchigkeit mischt sich mit in das Geruchsbild. Insgesamt eine sehr echtes, unverfälschtes tabak-echtes Geruchsbild., das einen den Peterson Irish Mixture gerne in die Pfeife stopfen lässt.

Aber neben diesem angenehmen Geruchsbild schwingt es mit – die Warnung. Achtung, die Irish Mixture von Peterson hat den sprichwörtlichen „Bums“ und wenn man ihn in der Pfeife nicht angemessen würdigt und behandelt, wird er seine Stärke ohne Mitleid voll ausspielen.

Peterson Irish Mixture geeignet für (fast) alle Pfeifenköpfe

Das Tabakbild ist insgesamt dunkelbraun. Es gibt einige helleren Tabakfasern, die wohl vom Virginia stammen. Aber ansonsten bewegt sich die Peterson Irish Mixture im dunkelbraunen Farbspektrum. Dies ist sicherlich den Burleys und natürlich dem Dark Fired Kentucky geschuldet. Das Tabakbild entspricht aber voll und ganz dem Geruchsbild.

So nun ist es soweit. Jetzt gibt es keine Ausreden mehr, sich die Peterson Irish Mixture in die Pfiefe zu stopfen und anzuzünden, um zu lernen einen «richtigen Tabak» zu rauchen und hoffentlich zu geniessen.

In der Pfeife

Welche Pfeife nimmt man wohl für ein solches Experiment. Am besten eine mit einem kleineren Füllvolumen. Glücklicherweise ist die Peterson Irish Mixture so fein geschnitten, dass das Stopfen in eine kleinere Pfeife kein Problem darstellt.

Peterson Irish Mixture in der Pfeife

Anzünden. Die ersten paar Züge. Und ja, stark. Mein erster Gedanke – langsam rauchen, ganz langsam rauchen … und sich auf den Tabak konzentrieren. Denn nicht nur die Stärke fällt sofort auf, sondern auch, dass die Peterson Irish Mixture ein komplexer Tabak ist, der viele Geschmacksfacetten bereithält.

Wie schon im Geruchsbild schmeckt man auf der Zunge und am Gaumen zuerst die Virginias und den Burley. Zu dem leicht heuig-strohigen und süsslicher Geschmack mischt sich eine leichte Schokoladigkeit dazu. So bleibt dies auch die ersten paar Minuten. Danach ändert die Peterson Irish Mixture etwas ihren Geschmack. Eine leichte Erdigkeit des Dark Fired Kentucky mischt sich dazu. Aber ich habe den Eindruck, dass mit fast jedem Zug sich die Zusammensetzung von heuig-strohig/süsslich, schokoladig und erdig immer etwas verändert und so laufend ein etwas anderes Geschmacksbild entsteht.

Peterson Irish Mixture ist ein kräftiger Tabak mit Dark Fired Kentucky

Was aber im ersten Viertel der Pfeifenfüllung fast gar nicht vorhanden ist, ist die Rauchigkeit. Diese nimmt aber mit der Zeit immer mehr zu. Auch habe ich den Eindruck, dass man die Rauchigkeit damit «steuern kann», wie kräftig man an der Pfeife zieht. Umso «hektischer» man raucht, umso mehr Rauchigkeit kommt hinzu.

Im Gegensatz zur Rauchigkeit des Dark Fired Kentucky ist aber die Stärke der Irish Mixture von Anfang an präsent. Diese nimmt im Verlauf auch etwas mehr zu. Ich persönlich empfinde diese als Stäre 4 (von 5) – wie dies Peterson auch angibt. Gegen Ende der Pfeife würde ich eher sagen, dass sich die Stärke zu einer 4.5 entwickelt. Durch starken ziehen an der Pfeife kann man nicht nur die Rauchigkeit erhöhen, sondern auch die Stärke.

Bewertung

  • Stärke: 4 von 5 Punkten
  • Geschmack: 4 von 5 Punkten
  • Aromatisierung: 0 von 5 Punkten
  • Raumnote: tabakig, aber nicht aufdringlich

Legende:

1 – sehr mild;
2 – mild bis mittelstark/mild bis medium;
3 – mittelstark/medium;
4 – mittelstark bis stark/medium bis voll
5 – Stark/(sehr) voll

Fazit

Ich finde das Geschmacksbild der Peterson Irish Mixture sehr facetten- und abwechslungsreich. Das Geschmackserlebnis ist so, wie ich es mir von einem «echten» naturbelassenen Tabak wünsche. Insbesondere die Mischung aus heuig-süsslichem, schokoladigen Geschmack und Erdigkeit gehören zu meinen bevorzugten Geschmacksmustern.

Auch die stärker werdende Rauchigkeit empfinde ich als optimal und sehr gut gelungen. Jedoch muss ich beim Rauchen der Peterson Irish Mixture sehr genau aufpassen, dass ich es nicht übertreibe, denn dann wird die für mich grenzwertige Stärke noch einmal verstärkt. Und dann ist mir der Tabak definitiv zu stark.

... für mich fast zu stark ... aber gut ...

Ich rauche die Peterson Irish Mixture gerne ohne «Begleitung», da ich mich gerne auf den Tabak konzentriere, um das Geschmacksbild voll auszukosten. Aber auch darauf achten muss, dass der Tabak nicht zu stark für mich wird. Aber ich könnte mir durchaus gut vorstellen, dass sich die Peterson Irish Mixture sehr gut mit einem Whiskey anfreunden kann – vielleicht hieß er deshalb auch früher Irish Whiskey?

Liebhaber von stärkeren naturbelassenen Tabaken mit Dark Fired Kentucky kommen mit der Peterson Irish Mixture sicherlich voll auf ihre Kosten. Ich persönlich würde mir genau diesen Tabak nur mit einer Stärke von 3 wünschen.

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 Fotos (c) 2018 Christian Czinczel