Mac Baren - HH Old Dark Fired
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- Veröffentlicht: Mittwoch, 15. Mai 2019 06:00
- Geschrieben von Gerd Kebschull
Ich gebe es zu: vor dem HH Old Dark Fired (ODF) habe ich mächtig Respekt. Dieser wurde von Mac Baren mit Stärke 3 eingestuft. Deniz hat hier den HH Bold Kentucky vorgestellt und ihn mit Stärke 4 bewertet. Und? Wie stark empfinde ich den ODF?
Zwei starke Gesellen
Im Unterschied zum HH Bold Kentucky hat der Old Dark Fired noch etwas Burley, was auf der Dose allerdings nicht vermerkt ist. Wenn man diese öffnet, erkennt man drei Streifen Flake nebeneinander. Für Mac Baren Flake-Tabake untypisch; dort werden meist nur zwei Flake-Streifen nebeneinander verpackt. Vielleicht ein dezenter Hinweis, erst einmal nicht die Pfeife zu vollzustopfen.
Tabakbild
Es liegt ein sehr dunkles Tabakbild vor. Der Fired Kentucky ist von „Natur“ aus dunkel, weil er über einem Feuer getrocknet wird. Vermutlich sind nur ein geringer Anteil von Virginia (helle Sprenkel) und etwas Burley mit dabei.
In der Pfeife
Dann entnehme ich erst einmal nur 1,5 kleine Streifen und zerbrösele diese etwas. Nun lasse ich es kurz etwas antrocknen. Danach wird der Tabak zusätzlich in eine Frischhaltetüte gesteckt und kommt dann wieder ab in die Dose. Ja, der Tabak hat - wie erwartet - Power. Klar, den Dark Fired Kentucky habe ich schon oft in einem Tabak geraucht. Aber in anderen Tabaken wird er nur in geringen Mengen als Gewürz verwendet. Hier ist er der Hauptgang.
Zweite und dritte Pfeife
Zwischendurch habe ich schon mal den HU Tobacco Scotney (in Vorbereitung) geraucht. Diesen kann man nicht vergleichen, weil dieser ein Virginia/Perique ist. Dennoch ist er auch so stark; ich habe ihn mit Stärke 3,5 bis 4,0 bewertet. Wie schon mehrfach erwähnt: für mich muss ein Tabak nicht unbedingt stark sein, deshalb ist für mich auch der Mac Baren - Meine Mischung GELB mit Stärke 1 bis 1,5 ein Gewinnertabak.
Auch die zweite und dritte Pfeife sind nur zu etwa 2/3 gefüllt. Es ist zwar eine Mär, dass man eine Pfeife unbedingt bis zu Ende rauchen muss, sonst „versumpft“ die Pfeife, das heißt Feuchtigkeit sammelt sich der Kohleschicht. Ich mag es trotzdem, wenn am Ende nur trockene Asche in der Pfeife ist. Die Pfeife duftet dann auch nach der Benutzung.
Ja, der Tabak ist sehr rauchig – und vor allem für Pfeifenraucher, die es eher etwas aromatisch (leicht dänisch) mögen, ist es sicher kein Gewinnertabak. Aber der Tabak hat schon das gewisse Extra, mit dem er sich deutlich von anderen Tabaken abhebt.
Hersteller
Dies ist der Fünfte der HH Tabake. Er erinnert an einen Blend im englischen Stil, allerdings ohne Latakia. Die Bezeichnung „englischer Stil“ kommt daher, dass hierfür ähnliche Herstellverfahren verwendet werden, wie sie englische Fabriken zur Herstellung von Tabak eingesetzt haben.
HH Old Dark Fired ist ein Flake mit viel Fülle aus Dark Fired Kentucky in einer ausgewogenen Balance mit luftgetrockneten Virginias. Der Flake wird heiß gepresst, d.h. während der Pressung wird dem Tabak Hitze und Dampf hinzugefügt. Dies bewirkt, dass sich die Tabake intensiv miteinander vereinen und so einen reichen Tabakgeschmack bewirken. Der robuste, erdige Geschmack der Dark Fired Burleys schimmert durch den Geschmack hindurch und verschafft Ihnen einen tief befriedigenden Rauchgenuss.
- Stärke: 3
- Aroma: 2
- Raumduft: 3
Unser Meinung
- Stärke: 4 von 5 Punkten (stark, kein All-Day-Tabak)
- Geschmack: 4 von 5 Punkten (kräftiger Tabakgenuß)
- Aromatisierung: 0 von 5 Punkten (Tabak pur)
- Raumnote: kräftig, Lagerfeuer Tabak
Legende:
1 – sehr mild;
2 – mild bis mittelstark/mild bis medium;
3 – mittelstark/medium;
4 – mittelstark bis stark/medium bis voll;
5 – stark/(sehr) voll.
Fazit
Der HH Old Dark Fired trägt seine Namen zu Recht, denn dieser Tabak macht die Flake Mischung recht kräftig. Ich habe mal das Preview von Christian zum John Aylesbury Dark Virginia Flake gelesen. Die Tabake sind sich ähnlich, weil auch der Dark Fired Kentucky dominant ist.
Der HH Dark Fired ist sicher kein Early Morning Tabak, auch eher nichts für Pfeifenraucher Starter. Aber für Raucher, die auf echten, naturreinen Tabak stehen, der auch „Bums“ hat, sicher ein Versuch wert.
Der Tabak ist nach einem kräftigen Steak, vielleicht abends auf der Terrasse mit einem Whiskey, der ideale Begleiter. Er wurde in Austin, Texas getestet – alles hat gepasst!
Für Freunde des vergriffen John Aylesbury Dark Virginia Flake sicher die Rettung, denn den ODF gibt es noch!
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Fotos (c) 2019 Redaktionsbüro Kebschull