Cornell & Diehl - John Marr


John Marr (Melville at Sea) by C&D

Ob der neue C&D Blend "John Marr" ein Tribut an Johnny Marr von The Smiths ist, kann ich nur mutmaßen... Worüber ich aber Auskunft geben kann ist, wie einzigartig lecker der John Marr Blend ist! ;-)

Eine poetische Mixtur...

Unter dem John Marr Schriftzug steht geschrieben "Virginia Ribbon"... dabei ist er definitiv viel mehr.. aber das lässt auch schon die Beschreibung auf der Dose vermuten:

"A poetic mixture of bright and red Virginias with a good portion of Turkish leaf, elevated by genial portions of Perique and black Cavendish, and toppped with the flavor of bourbon and vanilla, John Marr is an unparalleled voyage of sweet complexity"

- so, so.. eine poetische Mixtur also... vielleicht doch an den nicht ganz unpoetischen Johnny Marr, der bei den Smiths nicht nur Gitarrist war, sondern auch mitgedichtet hat angelehnt?! ;-)

In der schönen Dose wartet wie versprochen ein sehr feiner und überwiegend rötlich-brauner Ribbon-Cut, durchzogen von einigen beige-gelben Orientfasern. Schwarze Perique und Cavendish Tabake findet man nur hier und da mal..

Der Kaltduft ist unglaublich lecker für mich! Eine weiche, süße Vanille mit einem fruchtigen Unterton, den ich nur als "Kirsch-ähnlich" beschreiben kann (denkt jetzt bitte nicht an Kirscharomaten :-P). Dazu gesellt sich ein wunderbares Aroma vom Bourbon, der auch ein bisschen Schärfe und Rauchigkeit einbringt, neben seiner leichten und angenehmen alkoholischen Qualität.

Beim ersten Öffnen der Dose ist die Aromatisierung etwas intensiver, als sie eigentlich im Rauch ist... nachdem ich die Dose etwas stehen gelassen habe, bemerkte ich plötzlich eine veränderte Aromatik... weniger süß, dafür eine Note von geröstetem Maisbrot - richtig gut, hmmmm! Der Tabak kommt aber immer gut durch im Duft, hauptsächlich der Virginia mit heuigen und erdigen Aromen.

Poesie für die Pfeife

Beim ersten Anzünden dann die Überraschung: Der Bourbon, welche im Kaltduft eher verhalten daherkommt, ist hier in der ersten Reihe! Die ersten Züge sind beherrscht von seinem würzigen, leicht scharf und rauchigen Aroma, bevor dann schnell auch die Vanille miteinspielt und wunderbar mit dem Bourbon harmoniert. Köstlich!
Der Tabak immer präsent und nur leicht vom leckeren Flavoring unterdrückt - Poesie für die Pfeife! 

Im Tabakaroma dominiert klar der Virginia, aber auch der Orient kommt gut durch und bringt angenehme und interessante ätherische, blumige, ja auch nussigen Noten ein. Im letzten Drittel wird die Aromatisierung etwas schwächer und des Tabaks würzige Qualitäten rücken in den Vordergrund.

Fazit

Ein sehr gelungener Blend, wirklich einzigartig in Aroma und Geschmack und sehr, sehr harmonisch alles miteinander! Ein "Virginia/Orient PLUS" Blend, der von reich gedeckten Tafeln und feucht-fröhlichen Trinkgelagen auf einem Dreimaster träumen lässt.. ;-). Der hat echt Potenzial einer meiner Lieblinge zu werden, obgleich er spürbar aromatisiert ist!

Unsere Bewertung

  • Stärke: 3 von 5 Punkten (mittelkräftig, nicht überfordernd)
  • Geschmack: 3,5 von 5 Punkten (schöne Aromenfülle und -vielfalt)
  • Aromatisierung: 2 von 5 Punkten (spürbar, immer präsent, aber nie den Tabak überdeckend!)
  • Raumnote: angenehm bis sehr angenehm 

Legende:
1 – sehr mild;
2 – mild bis mittelstark/mild bis medium;
3 – mittelstark/medium;
4 – mittelstark bis stark/medium bis voll
5 – Stark/(sehr) voll

Der John Marr mit seinem "Burley-Bruder" aus der selben Serie: dem Reburn, einem wunderbaren Burley-Crumble mit Rum und Melasse

Linktipps

Fotos (c) 2018 Deniz B.